Wichtrach - Abgerechnet wird im September

In Wichtrach treten zwei Gemeinderätinnen und ein Gemeinderat zurück. Zudem tritt eine neue Gruppe zu den Wahlen an. Bleibt die FDP eine Macht in Wichtrach, und kann die SP ihren Sitz halten? Wir liefern eine Vorschau auf die Wahlen von Wichtrach.

Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch

Um sechs Sitze im Gemeinderat geht es, drei davon werden frei. Regula Ramseyer und Fritz Steiner von der SVP kommen beide auf je zwölf Jahre im Gemeinderat. Die Amtszeitbeschränkung verhindert, dass sie nochmals vier Jahre anhängen können. Karin Kehl von der SP sass vier Jahre im Gemeinderat. Sie tritt nicht mehr an, weil das Amt «mit beruflichen und privaten Anforderungen nicht vereinbar» gewesen sei.

 

Vier Bisherige treten an

Wieder antreten werden die bisherigen Gemeinderatsmitglieder Sonja Gygax (FDP), Marc Niederhäuser (FDP), Ernst Brügger (EDU) und Gemeindepräsident Bruno Riem (FDP). Da niemand den Gemeindepräsidenten herausfordert, wird Bruno Riem am 14. August still als Gemeindepräsident wiedergewählt.

 

Neue parteilose Liste greift ein

Die SVP tritt mit drei Kandidaten an. Bruno Lädrach (47), André Lachat (57) und Yannik Beugger (26) stehen auf der SVP-Liste. Die SP versucht ihren Sitz mit Yves Mühlematter (39) zu halten. Sie geht für die Wahlen eine Listenverbindung mit der Gruppe «Engagiert für Chind, Jugendlichi u Familie» ein. Für diese Gruppe steigen die parteilosen Reto Marmet (42) und Marius Stalder (32) ins Rennen. Ziel der parteilosen Gruppe ist es, attraktive Angebote für Kinder und Jugendliche zu schaffen.

 

Keine Liste der Grünliberalen

Nicht mit einer Liste antreten wird die neugegründete Grünliberale Partei Wichtrach. Für sie sei es noch zu früh, um anzutreten, liess sie sich im "Punktuell" zitieren. Auch die IG Wichtrach, die sich bei der Abstimmung um die Schulstandorte eingebracht hat, verzichtet auf eine Liste. Für die FDP treten neu Paul Kreis (44) und Andreas Brügger (48) an. Die EVP und die EDU treten mit einer gemeinsamen Liste an. Darauf kandidieren Silvia Flühmann (59), Lea Leuenberger (37) und Adrian Burri (50). Dazu noch die Bisherigen von FDP und EDU.

 

FDP-Hochburg Wichtrach

Wichtrach ist eine der letzten Gemeinden in der Region Bern-Ost, in der die FDP noch eine Macht ist. In Oberdiessbach und Münsingen musste die FDP bei den letzten Wahlen Sitze abgeben, in Konolfingen hat sich die FDP gar aufgelöst (BERN-OST berichtete). Nicht so in Wichtrach, vor vier Jahren konnten die Freisinnigen noch einen Sitz zulegen. FDP und SVP gehen für die Wahlen eine Listenverbindung ein und dürften ihre Sitze wohl halten.

 

EDU und EVP spannen zusammen

EDU und EVP traten bisher mit einer Listenverbindung an, bei dieser Wahl präsentieren sie eine gemeinsame Liste. Ihr Ziel ist, den Sitz von Ernst Brügger zu halten, was wohl auch gelingen wird.

 

Kann die SP ihren Sitz halten?

In Wichtrach herrschten bei den letzten beiden Wahlen (2015 und 2019) stabile Verhältnisse. Vor vier Jahren holte die FDP 33 Prozent Wähleranteile, die SVP 32 Prozent, SP 21 und EVP/EDU 14 Prozent. Da die Grünliberalen nicht antreten, fehlt eine neue Kraft, welche den traditionellen Parteien einen Sitz abjagen könnte. Diese Schlagkraft dürfte der neuen parteilosen Gruppe «Engagiert für Chind, Jugendlichi u Familie» fehlen, welche mit der SP zusammenspannt.

 

Vom Schiff aus wagen wir die Prognose, dass sich an der Verteilung der Sitze nichts ändern wird. Entscheiden wird das Stimmvolk von Wichtrach, abgestimmt wird am 10. September.  


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Erstellt: 12.08.2023
Geändert: 12.08.2023
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