Walkringen - Das Leben selber gestalten
20 Jahre Anlehre für Jugendliche mit Lernschwierigkeiten: Die Friederika-Stiftung in Walkringen stellte sich interessierten Besuchern am 21. September in einem «Hand-Fest» vor. Die jungen Frauen und Männer werden in den verschiedensten Be
Marianne Frühwirt, Wochen-Zeitung
Jugendliche an der Hand nehmen, damit sie befähigt werden, ihr Leben in ihre eigenen Hände zu nehmen. Das ist die Idee, welche die Friederika-Stiftung in Walkringen umsetzt.
Zur Zeit beherbergt die Ausbildungsstätte für Beruf und Wohnen 24 junge Männer und Frauen mit Lernschwierigkeiten. Die Jugendlichen im Alter von 15 bis 20 Jahren absolvieren in Walkringen eine zweijährige Anlehre. Sie sind motiviert und bestrebt zum Abschluss ihrer Lehrzeit einen, nach dem Berufsbildungsgesetz anerkannten Berufsausweis oder den betriebsinternen Fähigkeitsausweis zu erlangen.
Schnuppern, kosten, erfahren
In den idyllisch gelegenen Liegenschaften der Stiftung im Dorf Walkringen befinden sich Wohnräume, Arbeits- und Werkstätten. Im Oberlehn wird ein dazugehörender Bauernbetrieb geführt, bei dem am Festtag Frappees aus Oberlehn-Milch gekostet, oder ein Pferderitt gewagt werden kann. Die zahlreichen Besucher schnuppern an Kräutersäcklein, um dem Inhalt auf die Spur zu kommen, versuchen sich im gezielten Nägel einschlagen oder werden mit allerlei Selbstgebackenem und Selbstgekochtem verwöhnt. Mit sinnlichen Gaumenfreuden, Wettbewerben und Spielen wurden die Arbeitsbereiche: Gartenarbeit, Haushalt- oder hauswirtschaftliche Betriebshilfe, Restaurations-Angestellte, Landwirtschaftshelfer und Holzbearbeiter vorgestellt.
Die Lehrlinge fabrizieren nach ökologischen Grundsätzen und auf Bestellung Schränke, Tische, Stühle und Bienenkästen. Sie verkaufen selbst produziertes biologisches Fleisch und Gemüse, selbst gepflanzte Kräuter und Blumen an einen ausgewählten Kundenkreis oder auf dem Markt in Bern. Zudem kochen sie für Gäste, Vereine und private Festorganisatoren.
Geschäftsbeziehungen zu Restaurants und Läden werden sowohl in der Gemeinde als auch ausserhalb des Kantons Bern unterhalten.
Weiterer Lebensweg interessiert
Die jungen Leute werden in diesem Wocheninternat von 25 Sozialpädagogen und Berufsleuten begleitet. Das Arbeitspensum entspricht 16 Vollzeitstellen. Diese Betreuung ermöglicht es den Lehrlingen, Schlüsselqualifikationen zu erwerben. Ziel ist die soziale und berufliche Integration, die wenn möglich, im öffentlichen Arbeitsmarkt erfolgen soll. Nach abgeschlossener Lehre unterstützt die Institutionsleitung, unter der Aufsicht von Magdalena und Ueli Fricker-Roidt, und auch die IV-Berufsberatung die Stellensuchenden.
Gegen Ende Jahr wird eine wissenschaftlich ausgewertete Evaluationsstudie über die Arbeits-, Einkommens- und Wohnsituation ehemaliger Klienten erscheinen. Ein Auszug aus den untersuchten 151 Datensätzen zeigt erfreuliche Ergebnisse. Im Jahr 2000 waren 93 Prozent der Personen erwerbstätig und lediglich 1,3 Prozent arbeitslos. 34,4 Prozent verfügten über eine eigene Wohnung.
Die Verlaufszahlen, vom ersten bis zum zehnten Jahr nach dem Austritt zeigen, dass der Anteil befragter Personen, die über eine eigene Wohnung verfügten, vom ersten Jahr nach Austritt mit 7,8 Prozent auf 46,4 Prozent im zehnten Jahr nach Austritt stieg.
Die Friederika-Stiftung geht auf den letzten Willen der 1905 verstorbenen Arztfrau Alwina Maria Friederike Leuenberger-Röthlisberger zurück. Mit modernen Arbeits- und Lehrmethoden wird auch heute noch im Sinne der Gründerin gearbeitet. Die Stiftung erfüllt ihren Auftrag in Übereinstimmung mit der entsprechenden Vereinbarung des Bundesamtes für Sozialversicherung und untersteht der Kontrolle kantonalbernischer Stellen. Die Ausbildungsstätte wird zu 90 Prozent durch Beiträge der Invalidenversicherung und zu 10 Prozent durch den Verkauf der eigenen Produkte, Spenden und Gönnern finanziert.
2001 resultierte bei einem Aufwand von 2,5 Millionen Franken ein Betriebsverlust von 40’000 Franken.
www.wochen-zeitung.ch
www.friederika.ch
www.walkringen.ch
Zur Zeit beherbergt die Ausbildungsstätte für Beruf und Wohnen 24 junge Männer und Frauen mit Lernschwierigkeiten. Die Jugendlichen im Alter von 15 bis 20 Jahren absolvieren in Walkringen eine zweijährige Anlehre. Sie sind motiviert und bestrebt zum Abschluss ihrer Lehrzeit einen, nach dem Berufsbildungsgesetz anerkannten Berufsausweis oder den betriebsinternen Fähigkeitsausweis zu erlangen.
Schnuppern, kosten, erfahren
In den idyllisch gelegenen Liegenschaften der Stiftung im Dorf Walkringen befinden sich Wohnräume, Arbeits- und Werkstätten. Im Oberlehn wird ein dazugehörender Bauernbetrieb geführt, bei dem am Festtag Frappees aus Oberlehn-Milch gekostet, oder ein Pferderitt gewagt werden kann. Die zahlreichen Besucher schnuppern an Kräutersäcklein, um dem Inhalt auf die Spur zu kommen, versuchen sich im gezielten Nägel einschlagen oder werden mit allerlei Selbstgebackenem und Selbstgekochtem verwöhnt. Mit sinnlichen Gaumenfreuden, Wettbewerben und Spielen wurden die Arbeitsbereiche: Gartenarbeit, Haushalt- oder hauswirtschaftliche Betriebshilfe, Restaurations-Angestellte, Landwirtschaftshelfer und Holzbearbeiter vorgestellt.
Die Lehrlinge fabrizieren nach ökologischen Grundsätzen und auf Bestellung Schränke, Tische, Stühle und Bienenkästen. Sie verkaufen selbst produziertes biologisches Fleisch und Gemüse, selbst gepflanzte Kräuter und Blumen an einen ausgewählten Kundenkreis oder auf dem Markt in Bern. Zudem kochen sie für Gäste, Vereine und private Festorganisatoren.
Geschäftsbeziehungen zu Restaurants und Läden werden sowohl in der Gemeinde als auch ausserhalb des Kantons Bern unterhalten.
Weiterer Lebensweg interessiert
Die jungen Leute werden in diesem Wocheninternat von 25 Sozialpädagogen und Berufsleuten begleitet. Das Arbeitspensum entspricht 16 Vollzeitstellen. Diese Betreuung ermöglicht es den Lehrlingen, Schlüsselqualifikationen zu erwerben. Ziel ist die soziale und berufliche Integration, die wenn möglich, im öffentlichen Arbeitsmarkt erfolgen soll. Nach abgeschlossener Lehre unterstützt die Institutionsleitung, unter der Aufsicht von Magdalena und Ueli Fricker-Roidt, und auch die IV-Berufsberatung die Stellensuchenden.
Gegen Ende Jahr wird eine wissenschaftlich ausgewertete Evaluationsstudie über die Arbeits-, Einkommens- und Wohnsituation ehemaliger Klienten erscheinen. Ein Auszug aus den untersuchten 151 Datensätzen zeigt erfreuliche Ergebnisse. Im Jahr 2000 waren 93 Prozent der Personen erwerbstätig und lediglich 1,3 Prozent arbeitslos. 34,4 Prozent verfügten über eine eigene Wohnung.
Die Verlaufszahlen, vom ersten bis zum zehnten Jahr nach dem Austritt zeigen, dass der Anteil befragter Personen, die über eine eigene Wohnung verfügten, vom ersten Jahr nach Austritt mit 7,8 Prozent auf 46,4 Prozent im zehnten Jahr nach Austritt stieg.
Die Friederika-Stiftung geht auf den letzten Willen der 1905 verstorbenen Arztfrau Alwina Maria Friederike Leuenberger-Röthlisberger zurück. Mit modernen Arbeits- und Lehrmethoden wird auch heute noch im Sinne der Gründerin gearbeitet. Die Stiftung erfüllt ihren Auftrag in Übereinstimmung mit der entsprechenden Vereinbarung des Bundesamtes für Sozialversicherung und untersteht der Kontrolle kantonalbernischer Stellen. Die Ausbildungsstätte wird zu 90 Prozent durch Beiträge der Invalidenversicherung und zu 10 Prozent durch den Verkauf der eigenen Produkte, Spenden und Gönnern finanziert.
2001 resultierte bei einem Aufwand von 2,5 Millionen Franken ein Betriebsverlust von 40’000 Franken.
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