Walkringen - Auf die Berlinerin folgt ein Schwabe
Ländliche Gebiete stehen bei Pfarrern nicht ganz oben auf der Wunschliste. Trotzdem hat die Kirchgemeinde mit Peter Raich einen neuen Pfarrer gefunden.
Seit 1. März ist Peter Raich neuer Pfarrer der reformierten Kirchgemeinde Walkringen. Ins Pfarrhaus eingezogen ist er bereits im Januar.
Der 58-jährige Schwabe stammt aus der Nähe von Stuttgart, lebt aber schon über 20 Jahre in der Schweiz und machte sich in dieser Zeit schon mit verschiedenen Dialekten vertraut. «Ich habe mich aber entschieden, weiterhin Hochdeutsch zu sprechen», sagt er.
Raich freut sich, mit Unterstützung seiner Lebenspartnerin Judith Brüllhardt in der Gemeinde Walkringen wirken zu können. «Ich spüre Offenheit und Solidarität.» Die Vorgängerin des neuen Pfarrers, Gisela Kraft, stammte ebenfalls aus Deutschland, genauer: aus Berlin. Sie hatte die Pfarrstelle in Walkringen im April 2011 angetreten und im August 2013 – aus familiären Gründen – schon wieder gekündigt.
Dies kam für die Kirchgemeinde ziemlich unerwartet. Stellvertreter sprangen ein, die Suche nach einem Nachfolger zog sich hin. «Wir prüften etwa ein Dutzend Kandidaten und entschieden uns für Peter Raich», sagt Kirchgemeindepräsident Peter Stucki. «In Walkringen muss ein Pfarrer sowohl für Junge als auch für Alte da sein können.» Aber Peter Raich sei sportlich, man traue ihm diesen Spagat ohne weiteres zu.
«Nicht immer einfach»
Für nicht zentrumsnahe Gemeinden sei es nicht immer ganz einfach, einen geeigneten Pfarrer zu finden, sagt Andreas Stalder, Beauftragter für kirchliche Angelegenheiten des Kantons. «Eine Kirchgemeinde muss den Pfarrer finden, der zu ihr passt.» Walk- ringen sei zwar nicht besonders abgelegen, aber eben nicht zentrumsnah. «Nicht jeder Pfarrer will da hin», weiss Stalder.
Er findet allerdings, die Kirchgemeinde Walkringen habe recht schnell einen Pfarrer gefunden. Das findet Kirchgemeinde- präsident Peter Stucki auch. Ihm sei bewusst, dass in Walkringen die Ansprüche an einen Pfarrer etwas anders sind als in einer Agglomerationsgemeinde. «Bei uns muss ein Pfarrer vor allem präsent sein.» Deshalb habe man auch die Residenzpflicht beibehalten.
[i] Amtseinsetzung von Pfarrer Peter Raich. Ref. Kirche Walkringen. Sonntag, 23. März, 10 Uhr.