Vechigen - Die Vechiger wollen wissen, wie der Verkehr läuft
Der Mitwirkungsabend zur Ortsplanungsrevision wurde von 150 Personen besucht.
Vechigen revidiert erstmals seit 1995 seine Ortsplanung - und die Bürgerinnen und Bürger wirken tüchtig mit: Vorgestern lud die Gemeinde im Rahmen der laufenden Mitwirkung zum Informationsabend. «Gekommen sind rund 150 Personen; das haben wir so erwartet», sagte Gemeindepräsident Walter Schilt (SVP) gestern auf Anfrage. «Die Ortsplanungsrevision ist ein Prozess, den wir im 2008 mit der Zukunfts- und dann der Ergebniskonferenz eingeleitet haben; heute sind die meisten Vechigerinnen und Vechiger involviert.»
An der Versammlung haben vor allem Verkehrsfragen zu reden gegeben: Das Hauptaugenmerk liege entschieden auf der ZPP Süd, «dem Filetstück», wie Schild es nennt, also der Verlegung der Bahnlinie: Das Areal im Dorf Boll entlang der Kantonsstrasse und der RBS-Bahnlinie Bern-Worb soll in den nächsten Jahren überbaut werden; zu diesem Zweck müssen die Eisenbahngleise verschoben werden. Der RBS möchte dies bis 2016 realisieren.
«Die ZPP Süd wird zwar nächstes Jahr nicht Gegenstand der Abstimmung sein; hier geht es um den Richtplan, aber die Leute interessiert vor allem die Verkehrsführung, denn wir haben ein hohes Verkehrsaufkommen», so Schilt.
Schon heute staue sich der Verkehr hinter der Barriere an der Worbstrasse fast bis Stettlen, und wer aus dem Lindentäli komme, könne dann nicht mehr einmünden. Die Verlegung der Bahnlinie sei ein sehr altes Projekt, das seit 1957 immer wieder thematisiert werde. «Das Schöne daran ist, dass es jetzt greift. Der RBS hat es aufgenommen, es ist bei Bund und Kanton auf der Liste - das freut mich.»
In der Debatte seien viele konstruktive Ideen eingebracht worden, welche die Behörden in die Planung aufnehmen werden, sagte Schilt weiter.Allerdings seien teils auch unrealistische Vorschläge aufs Tapet gekommen: «Viele würden die Bahn gerne unterirdisch führen.» Würde man sich auf eine solche Lösung festlegen, «dann würde die nächsten 50 Jahre nichts passieren - das geht in Dimensionen hinein, die nicht mehr realistisch sind», sagte Schilt. «Wir müssen mit den Brötchen backen, die in Reichweite sind.» Er denke, diese Botschaft sei angekommen. Die Mitwirkung zur Ortsplanungsrevision läuft noch bis am 30. April.