Umfassendes Informatikkonzept: Bolligens Schulen erhalten neue Computer
Die Gemeindeversammlung hat einen Kredit von 860'000 Franken für ein umfassendes Informatikkonzept beschlossen – ohne Gegenstimme.
In Bolligen genügen die vorhandenen Computer den heutigen Anforderungen nicht mehr. Im Klartext: Sie sind veraltet. Die Gemeinde will nun für die Primarschule inklusive Kindergärten und die Sekundarstufe ein umfassendes Informatikkonzept umsetzen. Die Investitionen belaufen sich auf 860'000 Franken. Die wiederkehrenden Kosten inklusive Support betragen 78'000 Franken. Die Computer sollen zum Üben und Lernen sowie für kreatives Arbeiten eingesetzt werden. Die Kinder sollen zudem eine sinnvolle Medienkompetenz erwerben.
Zustimmung auf breiter Front
Gemeinderätin Barbara Gasser (SP) sagte, es handle sich um ein sehr wichtiges Geschäft für Bolligen. Die Informatik sei eine der Voraussetzungen für modernen Schulunterricht. «Immer mehr Lehrmittel erfordern eine Informatikstruktur.» Computer seien für Kinder und Jugendliche zu einem täglichen Begleiter geworden. Die Gemeinde hat das Informatikkonzept selber erarbeitet. Dabei hat der Gemeinderat bemängelt, dass kantonale Vorgaben fehlten, in welcher Weise die Gemeinde ihre Schulen mit Computern ausrüsten sollen.
Für die Stimmberechtigten war es unbestritten, dass die Informatik in Bolligen erneuert werden muss, auch wenn die Kosten von manchen als hoch bezeichnet wurden. Der Aufwand sei sinnvoll, sagte Thomas Kiser (SP). Entscheidend seien aber letztlich die Menschen, welche hinter den Geräten stünden. Die SVP zeigte sich «hocherfreut», dass es im IT-Bereich vorwärts geht. Die Ausbildung an Computern werde heute auf dem Arbeitsmarkt von den Unternehmen verlangt, sagte Michael Christen. Die 172 anwesenden Stimmberechtigten stimmten nach einer kurzen Diskussion dem Kredit ohne Gegenstimmen zu.
Die Lehrpersonen erhalten ein eigenes Gerät, das sie aber nur für schulische Zwecke einsetzen dürfen. Vorgesehen sind zudem fest installierte Geräte für die Schülerinnen und Schüler in Spezialräumen und pro Stockwerk mobile Computer auf einem Wagen. Die Umsetzung soll auf 2016 erfolgen.
Rechnung «Gewisse Schatten»
Bolligens Finanzen geben Anlass zu einigen Sorgen. Bei einem Aufwand von 30,1 Millionen Franken und einer unveränderten Steueranlage von 1,50 Einheiten resultierte zwar letztes Jahr ein kleiner Überschuss von 33'000 Franken. Vorgesehen war aber ein Defizit von 774'000 Franken. Für Gemeinderat Walter Wiedmer (FDP) zeichnen sich aber «gewisse Schatten» ab, so zum Beispiel der Wegzug des besten Steuerzahlers, der Coca-Cola, und die Sanierung der Pensionskasse, die 4 bis 6 Millionen Franken kosten wird.
Im Hinblick auf das Budget 2016 wird Bolligen wohl laut Wiedmer auch über die Einnahmen, also über eine Steuererhöhung, diskutieren müssen. Die Stimmberechtigten genehmigten an der gestrigen Gemeindeversammlung die Rechnung und die zusätzlichen Abschreibungen von 500'000 Franken.