Stettlen - Der Internetshop hat die Drogerie nicht gerettet

Da warens nur noch vier: Mit der Drogerie verschwindet ein Geschäft aus dem Dorf – und ein Partner von Eshop-stettlen.ch.

Stephan Künzi, Berner Zeitung BZ
In Stettlen klafft eine Lücke. Vorerst nur virtuell im Internetladen Eshop-stettlen.ch, wo das Angebot des fünften Anbieters bereits verschwunden ist, ab Gründonnerstagabend auch real im Dorf. Dann nämlich schliesst die Drogerie an der Bernstrasse ihre Türen und setzt so einer langen Tradition ein Ende. Inhaber Andreas Wälchli bestätigte gestern einen entsprechenden Bericht in der «Bantiger Post».

Zu den Gründen wollte sich der Drogist aus Kirchberg nicht näher äussern. Allerdings dürften, wie so vielerorts bei den Kleinen im Detailhandel, sinkende Umsätze und schmalere Margen den Ausschlag für die Schliessung gegeben haben. Zumal die Drogerie in Stettlen ganz klassisch für sich allein in einem Lokal geschäftet – dass es in einem anderen Umfeld besser läuft, macht Wälchli gleich selber deutlich. An der Filiale im Talgutzentrum in Ittigen und am Hauptgeschäft im Einkaufszentrum Stanioli in Kirchberg hält er nämlich weiter fest.

Kein Wunder. Hier wie dort profitiert er davon, dass in der gleichen Überbauung oder sogar unter dem gleichen Dach mehrere Läden geschäften, unter ihnen stets auch ein Grossverteiler. Das lockt Leute und damit potenzielle Kunden an.

Durchzogene Bilanz

Auch Eshop-stettlen.ch hat also das Ende der Drogerie nicht verhindert. Dabei hatten Behörden und Detaillisten den Internetladen 2009 in der Absicht lanciert, etwas gegen das Ladensterben zu tun. Nicht weniger als 60 000 Franken flossen in das Projekt, Geld, das aus Mitteln der Genossenschaft EvK und aus der Gemeindekasse stammte.

Eine Zwischenbilanz fiel vor Monatsfrist durchzogen aus. Der Wert von Eshop-stettlen.ch liege nicht so sehr darin, dass er oft benutzt werde, sagten Initianten und Betreiber unisono. Viel wichtiger sei, dass er auf das lokale Angebot aufmerksam mache.

Noch immer attraktiv

Dabei soll es bleiben. «Wir machen zu viert genau gleich weiter», sagt Metzger Hans Probst, der zu den treibenden Kräften hinter dem virtuellen Angebot gehört. Klar, sei es schade, dass ein Partner wegfalle. Für das reale Geschäftsleben in Stettlen gelte das übrigens genauso. Das Dorf bleibe dennoch attraktiv. «Bei uns gibt es noch immer alle Artikel des täglichen Bedarfs zu kaufen.»

www.eshop-stettlen.ch

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Stephan Künzi, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 31.03.2012
Geändert: 31.03.2012
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