Stettlen - Das Rezept gegen das Ladensterben greift nur zögerlich
Der Internetshop von fünf Läden läuft erst zögerlich. Detaillisten und Behörden halten dennoch an ihm fest – weil er das Bewusstsein für das Angebot im Dorf schärfe.
Hess sagt offen, dass der Eshop-stettlen.ch, wie der virtuelle Laden offiziell heisst, besser laufen dürfte, und Hans Probst pflichtet ihm bei. Der am Projekt beteiligte Metzger redet von einem Kreis von vielleicht dreissig Stammkunden, die regelmässig einmal pro Monat bestellen – und zeigt sich doch nicht unzufrieden. Zumal sich die Kosten im Rahmen hielten: «Was wir für den Shop zahlen müssen, bemisst sich am Umsatz.»
Heimlieferdienst ist gratis
Wichtig sei vor allem der Werbeeffekt, sagt Gemeindepräsident Hess. «Der Shop hat die Läden ins Bewusstsein zurückgerufen, uns weitherum Aufmerksamkeit in den Medien beschert.» Den zögerlichen Bestellungseingang erklärt er sich damit, «dass wir vielleicht noch etwas zu früh dran sind». Die heutigen Senioren, an die sich das Angebot unter anderem richte, seien im Umgang mit dem Computer halt noch nicht so geübt. «In einer Generation wird das anders sein.» Deshalb sei es nie ein Thema gewesen, das Angebot trotz des mässigen Erfolgs gleich wieder einzustellen.
Der Shop, an dem neben der Metzgerei auch die Bäckerei, das Lebensmittelgeschäft, die Drogerie und der Blumenladen beteiligt sind, hat zum Start auch über 60'000 Franken gekostet. Finanziert wurde er zu einem grossen Teil mit Geld aus der Genossenschaft EvK und zu einem kleinen mit Gemeindemitteln. Die Detaillisten ihrerseits entrichten die vom Umsatz abhängige Gebühr und leisten vor allem Arbeit. Sie bestücken die Internetseite mit Bild und Text zum aktuellen Angebot, und sie wickeln den ganzen Bestellvorgang ab, gratis Heimlieferung inbegriffen.
www.eshop-stettlen.ch