Spital Münsingen: Freitagnachmittag schliesst der Notfall
Ab Freitag nimmt das Spital Münsingen auch auf dem Notfall keine Patient:innen mehr auf. Die Belegarztpraxen, die kardiologische Sprechstunde und die Magen-Darm-Praxis laufen vorerst weiter.
Drei Monate nachdem die Insel Gruppe bekanntgegeben hat, dass sie das Spital Münsingen aufgibt, ist es nun so weit. Schon seit Montagabend nimmt das Spital keine stationären Patient:innen mehr auf, ab heute Donnerstagnachmittag ist Schluss mit ambulanten Behandlungen, am Freitagmittag schliesslich gehen die Türen der Notfallaufnahme zu.
Für Notfälle nach Riggisberg oder Bern
Mit diesem dreistufigen Vorgehen wolle man sicherstellen, dass Patient:innen entweder bis zur Entlassung in Münsingen behandelt, in eine Anschlusslösung entlassen oder allenfalls rechtzeitig an andere Standorte der Insel Gruppe verlegt werden können, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung.
Für Notfälle müssen Patient:innen nun nach Riggisberg, nach Aarberg oder nach Bern fahren, wobei das nächste Berner Spital, das Spital Tiefenau, Ende Jahr ebenfalls schliesst.
Die Hälfte des Personals bleibt der Insel erhalten
In ihrer Mitteilung zählt die Insel Gruppe nochmals die Gründe auf für die Spitalschliessungen in Münsingen und in der Tiefenau. Man wolle "den Herausforderungen des Fachkräftemangels entgegenwirken" und das vorhandene Personal an weniger Standorten konzentrieren. So solle die Anzahl gesperrter Betten verringert und die Versorgung längerfristig gesichert werden.
Insgesamt würden über die Hälfte der 280 Mitarbeitenden des Spitals Münsingen, beim Pflegepersonal 60 Prozent, innerhalb der Insel Gruppe weiterarbeiten. Das sei mehr als erwartet.