Schafrain, Walkringen: Ein Bürger macht mobil gegen Überbauung

In Walkringen soll am steilen Hang oberhalb des Dorfkerns eine Terrassensiedlung gebaut werden. Mitte Juni wird über die Überbauungsverordnung abgestimmt. Ein Bürger aus Walkringen hat jetzt ein Komitee auf die Beine gestellt, um für ein Nein zu werben.

Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch

Als neben Urs Lüchingers Haus in Walkringen gebaut wurde, hatte er einige Meinungsverschiedenheiten mit dem Bauherrn. «Es herrscht jetzt Ruhe, wir haben uns gefunden», sagt Lüchinger dazu. Jetzt, da die Meinungsverschiedenheiten vor der Haustür geklärt sind, engagiert er sich gegen die Überbauung Schafrain.

 

«Siedlung entstellt das Dorf»

«Diese Siedlung passt nicht in die Gegend», so Lüchinger, «wir haben den Bären, das Gemeindehaus, das sind Bauten, die ins Emmental passen. Dieser Neubau mit Flachdach und Terrassenarchitektur entstellt das Dorf für immer.» Deshalb hat Lüchinger ein Komitee gegen die Siedlung Schafrain ins Leben gerufen. Das Komitee „Für ein lebenswertes Walkringen“ ist klar gegen die geplante Siedlung, nicht aber dagegen, dass gebaut wird.

 

«Das sind Welten»

Dass gebaut wird, ist für Urs Lüchinger wichtig: «Das Ziel in der Gemeinde sollte sein, dass für junge Leute Wohnraum geschaffen wird. Wohnraum, der passt und zahlbar ist.» Lüchinger selbst wohnt in einem Einfamilienhaus an der Friedbergstrasse, auch dieses wurde vor Jahren auf der grünen Wiese gebaut. Sein Haus könne nicht mit der geplanten Siedlung am Schafrain verglichen werden, so Lüchinger: «Wenn man mein Haus mit der Überbauung Schafrain vergleicht, sind das Welten. Ich musste mit Giebeldach bauen, es ist ein Holzbau, welcher ins Dorf passt.»

 

Allein im Komitee

Auf der Website, auf der das Projekt Schafrain vorgestellt wird, ist die Rede von „modernen Einfamilienhäusern, Terrassenhäusern mit Kleinwohnungen und solche mit Familienwohnungen, die eine unverbaubare Aussicht auf die Alpen verspricht.“ Geplant sind 21 Wohnungen, verteilt auf sieben Häuser, wofür 5600 Quadratmeter Land überbaut werden müssen.

 

«Wenn das Dorfbild entstellt wird, nur damit die Gemeinde wächst, bin ich dagegen. Am 17. Juni werden wir sehen, wie das Volk entscheidet.» In Lüchingers Komitee ist er bis heute das einzige Mitglied. Er sei mit verschiedenen Leuten in Kontakt, die kritisch gegen das Projekt eingestellt seien, aber noch sei niemand dem Komitee beigetreten.

 

[i] Kontaktinfo: Urs Lüchinger kann per E-Mail (ursus.helveticus@bluewin.ch) kontaktiert werden

 

[i] Dokumentation öffentliche Informationsveranstaltung Überbauung Schafrain, Walkringen

 

[i] An der Gemeindeversammlung vom 17. Juni 2024 wird über die Überbauungsverordnung Schafrain abgestimmt.  


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 06.04.2024
Geändert: 06.04.2024
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