Salzmann Transporte in Worb: Glücklich am neuen Standort
Nach dem Umzug vom Worbboden in den Sonnenboden hat die Salzmann Transporte AG mehr Platz, eine eigene Waschanlage für LKWs und einen ausgebuchten Unterstand für Wohnmobile.
Klärschlamm riecht nicht eben angenehm. Beim Besuch einer Firma, die auf dessen Transport spezialisiert ist, würde man darum eher schlechte Luft erwarten. Dem ist aber nicht so. Zumindest bei der Salzmann AG Transporte im Worber Sonnenboden muss sich niemand die Nase zu halten. Die Tanklastwagen, mit denen der Klärschlamm und andere Abfälle transportiert werden, halten dicht.
Überhaupt wirkt der ganze Ort sauber und aufgeräumt. Etwas leer auch noch hier und da. Das Schild mit dem Firmennamen lehnt an einer Wand Es ist erst wenige Wochen her, dass die Salzmann AG vom Worbboden an ihren neuen Standort mit der 1’200 m2 grossen und 4 Millionen Franken teuren Holzhalle gezügelt ist.
Dreimal mehr Lastwagen
Seit 2010 ist die Transportfirma in den Händen von Lorenz Häuselmann. Seither ging es nur aufwärts. Die Anzahl Mitarbeiter:innen stieg von 6 auf 14, die der Lastwagen von 5 auf 15. Anfangs führte Lorenz Häuselmann die Firma gemeinsam mit seinem Vater Fredi Häuselmann, heute ist der Vater pensioniert. Für Lorenz Häuselmann ist der Umzug an den neuen Standort auch ein Entwicklungsschritt. Hin zu mehr Platz, mehr Komfort und auch zu mehr Nachhaltigkeit.
Waschanlage auch für Olwo-LKWs
"Wir sind sehr zufrieden hier", sagt Häuselmann. Am alten Ort sei vieles nicht optimal gewesen. Zum Beispiel mussten die Chauffeure ihre Lastwagen von Hand waschen. Heute steht ihnen eine moderne Waschanlage zur Verfügung. Genutzt werde die auch von anderen Firmen, etwa von der Olwo im benachbarten Worbboden. "Nur für uns würde die Anlage keinen Sinn machen." Auch beim Strom kooperiert die Transportfirma mit Nachbarn. So wird der überschüssige Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage mit einer privaten Leitung an das RBS-Depot weitergeleitet. Produziert die Anlage zu wenig, fliesst der Strom in die andere Richtung.
Einen anderen Auftrag nennt Häuselmann gar ein "Leuchtturmprojekt". Seit knapp zwei Jahren transportiert seine Firma CO2 aus einer Kläranlage zu einem Betonwerk, wo es in den Recyclingkies eingebunden wird und somit nicht in die Atmosphäre gelangt. Für den Transport wurde eigens ein Sattelschlepper angeschafft, dessen Motor mit Biogas angetrieben wird. (BERN-OST berichtete.)
Corona-Boom bei Wohnmobilen sorgt für vollen Platz
Eine weitere Neuerung hat nur wenig mit dem Kerngeschäft zu tun, kam aber zum exakt richtigen Zeitpunkt. In einem offenen Unterstand neben der Halle vermietet Häuselmann 16 Abstellplätze für Wohnmobile, zusätzlich hat es sieben ungedeckte Plätze. Die Idee dahinter: Mit dem Unterstand gibt es Raum für zukünftige Erweiterungen, in der Zwischenzeit wirft er Miete ab. "Wir hatten das Angebot von Anfang an geplant. Aber der durch Corona ausgelöste Wohnmobil-Boom half natürlich. Die Plätze waren im Nu weg und wir führen sogar eine Warteliste."
Auch die Wohnmobile können in der betriebseigenen Anlage gewaschen werden. Mit einer massgefertigten mobilen Treppe gehe das besonders gut. "Wenn wir etwas machen, dann richtig", so Häuselmann.