Rüfenacht - Rätsel um gelbe Streifen

Im Langenloh, wo künftig die Oberstufenschüler die Strasse überqueren, sorgt eine neue Strassenmarkierung für Verwirrung.

maz, Berner Zeitung BZ

Die Langenloh-Kreuzung in Rüfenacht steht unter besonderer Beobachtung. Ab August müssen die Schüler auf ihrem Weg ins Oberstufenzentrum Worbboden hier die Kantonsstrasse überqueren. Das sei gefährlich, protestieren die Eltern lautstark.

Genau hier wurde eine ungewohnte Markierung aufgemalt: ein vermeintlicher Fussgängerstreifen in Längsrichtung der Kantonsstrasse, der die zwei bestehenden Fussgängerstreifen miteinander verbindet. «Unklar» und «missverständlich» sei die neue Markierung, finden Anwohner. Einer hat deswegen schriftlich beim kantonalen Oberingenieurkreis interveniert. «Was wird mit dieser vermutlich schweizweit einzigartigen Markierung bezweckt?», fragt er.

«Sicherheitskonform»

«Die neue Markierung ist kein Fussgängerstreifen, sondern eine Mittelzone für den Mischverkehr», sagt Kreisoberingenieur Ueli Weber. Autofahrer, die links abbiegen wollen, können die Zone ebenso benutzen wie Velofahrer, die in der Strassenmitte auf eine Lücke im Verkehr warten müssen. Solche Mittelzonen gebe es vielerorts: in Köniz zum Beispiel in Form von grauen Streifen, in Thun in Form von blauen Wellen. Die Farbe solle die Aufmerksamkeit erhöhen und klarmachen: Dieser Mittelbereich ist nicht nur für die Autofahrer, sondern auch für den Langsamverkehr da, erklärt Weber.

«Die Gemeinde hat die Markierung gewünscht und mit unserer Zustimmung angebracht», hält der Kreisoberingenieur fest. Im Anzeiger müssen solche Markierungen nicht publiziert werden, es besteht auch keine Einsprachemöglichkeit. Und was die Kritik der Eltern anbelangt: Laut Ueli Weber stellt die Kreuzung im Langenloh kein erhöhtes Unfallrisiko dar. «Sie erfüllt unsere Sicherheitsstandards.»

Gemeinde gibt nicht nach

In einer scharfen Medienmitteilung hatten FDP, SVP und Eltern am Freitag abermals gefordert, dass der Schulweg von Rüfenacht in den Worbboden neu geregelt wird (wir berichteten). Gestern hat der Worber Gemeinderat geantwortet: Nach dem Abwägen aller Sicherheitsberichte halte man am empfohlenen Schulweg über die Kantonsstrasse fest. Es seien keine Sachverhalte aufgetreten, die eine Neubeurteilung nötig machten.


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maz, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 14.07.2015
Geändert: 14.07.2015
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