Rubigen - Wieder Kritik am Flughafen
Gemeindepräsident Renato Krähenbühl kritisiert den Flughafen – nicht zum ersten Mal. Und er befürchtet zusätzlichen Lärm.
Vorgestern teilte die Gemeinde Münsingen mit, dass der Flughafen Bern-Belp im Süden das Abflugregime ändert. Ab 21. August wird der Abdrehpunkt nach dem Start um eine halbe Meile vorverlegt, womit nicht mehr das Münsinger Oberdorf überflogen wird, sondern der Schwand zwischen Münsingen und Rubigen. Die Änderung kam aufgrund von Reklamationen aus Münsingen zustande. Auch die Gemeinde hatte sich beschwert.
Was die Münsinger freut, sorgt beim Rubiger Gemeindepräsidenten Renato Krähenbühl (BDP) für Ärger. Vor allem, weil die Gemeinde vom Flughafen nicht über das neue Regime informiert wurde. Krähenbühl erfuhr davon erst aufgrund einer Anfrage dieser Zeitung am Donnerstagabend.
«Es ist verständlich, wenn der Flughafen die Abflugroute optimieren will», sagt Krähenbühl. «Aber dass wir als Direktbetroffene nicht involviert wurden, ist völlig daneben.» Er teilte seinen Ärger gestern Morgen in einer Mail auch Flughafendirektor Mathias Häberli mit – erhielt wegen Abwesenheit von ihm persönlich noch keine Antwort.
Gegenüber dieser Zeitung äussert sich seitens des Flughafens Heinz Kafader. «Es wäre sicher nicht falsch gewesen, wenn wir Rubigen informiert hätten», sagt der Leiter Qualitätssicherung. «Jedoch glauben wir nicht, dass die Änderung Auswirkungen auf die Gemeinde hat.» Während die Maschinen jetzt ungefähr über dem Psychiatriezentrum abbiegen, würden sie künftig etwa beim Restaurant Campag- na abdrehen, «um über möglichst wenig besiedeltes Gebiet wegzufliegen», so Kafader. Für Rubigen bedeute das nicht mehr Lärm.
«Ich bin enttäuscht»
«Wenn die Flugzeuge eine halbe Meile früher abdrehen, birgt das für uns sicher die Gefahr von mehr Fluglärm», sagt Krähenbühl. Es sei zudem nicht auszuschliessen, dass bewohnte Gebiete direkt überflogen werden.