Rubigen - Wände gegen den Lärm

Mit der Sanierung der Autobahn A 6 wird auch der Lärmschutz verbessert. Die wichtigste Massnahme ist der neue Fahrbahnbelag. An drei Stellen sollen ausserdem zusätzliche Lärmschutzwände installiert werden. Das Projekt mit Gesamtkosten von rund 2 Millionen Franken liegt derzeit auf.

Michael Gurtner, Thuner Tagblatt

Motorfahrzeuge verursachen Lärm. Das gilt ganz allgemein – und im Besonderen für viel befahrene Strecken wie die A 6, auf der im Bereich zwischen Rubigen und Spiez täglich 40 000 bis 50 000 Fahrzeuge verkehren. Dieser Abschnitt wird bis ins Jahr 2024 für rund 700 Millionen Franken komplett saniert (wir berichteten).

«Immer, wenn wie hier eine Gesamtsanierung ansteht, wird standardmässig auch der Lärmschutz neu beurteilt», sagt Mark Siegenthaler, Beauftragter Information und Kommunikation der Thuner Filiale des Bundesamts für Strassen (Astra). Dabei werde die zukünftige Belastung mit einbezogen – und zwar im vorliegenden Fall ausgehend von den prognostizierten Verkehrswerten im Jahr 2030. Das Verfahren ist strikt gesetzlich reguliert. Siegenthaler erklärt: «Zur Einhaltung der Immissionsgrenzwerte müssen bauliche Massnahmen getroffen werden, soweit dies technisch machbar und wirtschaftlich tragbar ist.»

Drei Projekte für Lärmschutzwände

Diverse Lärmschutzbauten wurden entlang der A 6 bereits in den letzten Jahren erstellt. Nun liegt die Neubeurteilung des Abschnittes Kiesen–Thun-Süd vor, welche an drei Stellen zusätzlichen Sanierungsbedarf ergab:

Auf dem Glättimüli-Viadukt in Heimberg wird auf der von Thun aus gesehen linken Fahrbahnseite eine 90 Meter lange und 1 Meter hohe Lärmschutzwand gebaut.

Bei der Zollhaus-Brücke in Thun wird die bestehende Wand auf einer Länge von 160 Metern erweitert. Sie wird in diesem Bereich künftig 4,60 Metern hoch sein.

Bei Allmendingen entsteht im Bereich des Autobahn-Anschlusses Thun-Süd und Buchholz auf der von Thun aus gesehen rechten Seite eine insgesamt 240 Meter lange und 2 Meter hohe Lärmschutzwand.

Hinzu kommen sogenannte Erleichterungen bei Liegenschaften, wenn trotz getroffenen Massnahmen noch Grenzwerte überschritten werden. So wird laut Siegenthaler festgehalten, dass es technisch und/oder wirtschaftlich nicht möglich ist, die Grenzwerte mit baulichen Massnahmen einzuhalten. Die Pläne für das Lärmschutzvorhaben liegen noch bis zum 18. Februar auf der Bauverwaltung Heimberg, den Gemeindeverwaltungen Kiesen, Oppligen, Steffisburg und Uetendorf sowie der Stadtverwaltung Thun an der Industriestrasse 2 auf.

Wichtigste Massnahme: Der neue Fahrbahnbelag

Mark Siegenthaler vom Astra betont jedoch, dass die wichtigste Massnahme gegen den Lärm die neue Fahrbahn sein wird: Ein lärmarmer Schwarzbelag ersetzt die jahrzehntealte Betonfahrbahn. «Es entspricht unserer Philosophie, dass der Lärm möglichst direkt an der Quelle reduziert wird, sprich beim Belag. Das ist eine sehr effektive Massnahme», führt Siegenthaler aus.

Der Unterschied zur alten Betonfahrbahn werde markant sein – im Durchschnitt zwischen 3 und 5 Dezibel. Zur Veranschaulichung: Als Faustregel gelte, dass ein Minus von 3 Dezibel akustisch etwa die gleiche Wirkung habe wie eine Halbierung des Verkehrs.

Die Gesamtkosten für die zusätzlichen Lärmschutzmassnahmen betragen laut Mark Siegenthaler gut 2 Millionen Franken. Der Betrag enthält einen Anteil an die Zusatzkosten für den lärmarmen Belag.


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Michael Gurtner, Thuner Tagblatt
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Erstellt: 03.02.2015
Geändert: 03.02.2015
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