Rubigen - Mühli-Pesche droht, die Mühle zu räumen

Kürzlich durfte Peter Burkhart die Mühle Hunziken nicht betreten. Nun überlegt er sich, mit dem Lastwagen vorzufahren.

Johannes Reichen / Berner Zeitung BZ
«Ich war bei Philipps ersten Auftritten in Rubigen dabei und werde auch an seinen beiden definitiv letzten Konzerten in meinem Club, der Mühle Hunziken, persönlich anwesend sein. Versprochen.» Diese Sätze stammen von Peter Burkhart. Der frühere Chef der Mühle Hunziken hielt dann doch nicht Wort – es war eine Provokation gewesen.

Er war nicht dabei am Freitag und Samstag, als sein Nachfolger Philipp Fankhauser zwei Konzerte gab. «Nach alldem, was in den letzten Tagen abging, musste ich Prioritäten setzen und daheim Tomaten aufbinden», sagt er. «Und ich wollte Fankhausers Fans die Abschlussfeier nicht vermiesen.» Bis September ist jetzt Sommerpause.

 

Security auf dem Posten


Hätte sich Burkhart die Mühe gemacht, tausend Kilometer von Frankreich herzufahren, sie wäre womöglich ohnehin umsonst gewesen. Am Wochenende war die Mühle von Sicherheitsleuten bewacht. Die Mitarbeiter von Protect in Trust Security (PIT) standen beim Eingang und neben der Bar im ersten Stock. «Vielleicht», hatte Mühli-Pesche vor einigen Tagen gesagt, «werde ich bei den Konzerten hinter der Bar stehen.» Seit Mitte Mai ist er Geschäftsführer der Mühle Hunziken Bar GmbH.

 

Die Aufgabe des Sicherheitsdiensts war klar. Schon im vergangenen Herbst, als die Probleme zwischen Burkhart und seinem Nachfolger Fankhauser begannen, liessen Sicherheitsleute Mühli-Pesche nicht aus den Augen. Auf die Frage, ob er und seine Kollegen wegen Mühli-Pesche anwesend seien, antwortete am Freitag einer der PIT-Männer mit einem süffisanten Lächeln und mit Ja. Ob damit gerechnet werde, dass Burkhart in der Mühle auftauche? «Das kann sein.» Was dann mit Burkhart passiere, wenn er tatsächlich erscheine? Schulterzucken.

 

Schon vor rund zwei Wochen wollte Burkhart ein Konzert in der Mühle Hunziken besuchen. «Ihm wurde aber der Zugang versperrt», sagt Willi Egloff, Anwalt von Burkharts Frau Pia und Tochter Catherine. Das sei aus zweierlei Gründen nicht rechtens: Erstens sei Peter Burkhart Geschäftsführer der Mühle Hunziken Bar GmbH, als solcher habe er ein Recht auf den Zutritt. Zweitens gehöre die Liegenschaft Mühle Hunziken seiner Ehefrau und seiner Tochter. «Sie beiden haben ihm erlaubt, die Mühle jederzeit zu betreten.»

 

Räumung im Sommer


Peter Burkhart will das im Sommer vielleicht tun. «Manchmal verspüre ich Lust, meine private Figurensammlung und all die Dekogegenstände zu räumen und einzulagern, bis wieder eine Crew den Club führt, die weiss, was die Mühle von einer Turnhalle unterscheidet», sagt er. «Eine Crew, die mit der Mühle-Vergangenheit nicht nur blufft, sondern mit Herzblut und Respekt darauf baut.»

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Johannes Reichen / Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 18.06.2012
Geändert: 18.06.2012
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