Peter Regli: "Also ich werde am 18. Mai Ja stimmen"
Im Rössli Arnisäge referierte Peter Regli, der ehemalige Chef des schweizerischen Nachrichtendienstes, über den geplanten Gripen-Kauf. Gastgeberin war die SVP Biglen und Umgebung.
Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ
Den Bühnenrand im Rössli-Saal Arnisäge schmückt eine Reihe Töpfe mit Geranien in den Schweizer Nationalfarben: Rot, Weiss, Rot, Weiss. «Sehr schön», lobt Bernhard Schneider, Mitglied der SVP Biglen und Umgebung. Er führt durch den Anlass, an dem Peter Regli referiert. Das Thema: Schweizer Luftwaffe – Gripen für die Schweiz. Rund 100 Personen sitzen im Rössli-Saal. Unter ihnen auch eine Delegation der SVP Worb, obschon in Worb am gleichen Abend Luftwaffenchef Aldo C. Schellenberg zum Thema Gripen-Abstimmung spricht. Peter Regli steigt auf die Bühne und macht sich bereit.
«Schon wieder eine Abstimmung, um die Armee zu stärken oder abzuschaffen», sagt Schneider zur Vorlage, über die am 18. Mai an der Urne abgestimmt wird: den Kauf von 22 Gripen-Kampfjets. «Pietro», so nennt Schneider den in Vechigen wohnhaften ehemaligen Chef des schweizerischen Nachrichtendienstes, Pietro Regli werde über die Konsequenzen eines Ja oder Nein aufklären. «Er ist Ingenieur, war Nachrichtenchef und Pilot. Er kocht und isst gern», charakterisiert Schneider den Referenten und beklagt die «derzeit perfide Kampagne der Gripen-Gegner, die eine zeitgemässe Bewaffnung der Armee verhindern wollen».
Im Publikum befindet sich ein gutes Dutzend Frauen, wie Peter Regli erfreut feststellt, denn: «Bei dieser Abstimmung werden vor allem die Frauen den Ausschlag geben», glaubt er. Der weibliche Teil der Wählerschaft entscheide erfahrungsgemäss emotional und hoffentlich für die Sicherheit. Diese sieht Regli bedroht. «Die Welt ist ein Pulverfass, die Lunte brennt», steht auf der Leinwand. Den Satz untermalen dunkle Wolken, zwischen denen immerhin ein bisschen Sonne scheint. Der Referent holt aus, beschreibt die Bedrohungen, denen die Schweiz und die EU ausgesetzt sind: den Cyberkrieg und den islamistischen Extremismus. Regli zeigt auf einer Karte den «islamischen Krisenbogen», der sich von Nordafrika über Syrien und den Iran hinzieht. «Wo brennt da die Lunte nicht?», fragt er rhetorisch. Um Extremisten aller Art fernzuhalten, brauche die Armee eine gut ausgerüstete Luftwaffe. «Ersetzen wir unsere 32 FA/18 nicht, haben wir spätestens 2030 unseren Luftraum nicht mehr unter Kontrolle», sagt Regli. «Also ich werde am 18. Mai Ja stimmen», schliesst er sein Referat. Das letzte Bild auf der Leinwand zeigt eine sattgrüne Wiese mit Kühen in Vechigen.
«Warum ist unser Luftraum heute von 17 Uhr bis 7 Uhr früh ungesichert?», will ein Mann aus dem Publikum wissen. Regli antwortet, dass dies nach der unbewilligten Landung eines Fliegers aus Äthiopien in Genf geändert worden sei. «Aber bis zu einem 24-Stunden-Betrieb wird es noch fünf bis sechs Jahre dauern.» Piloten müssten ausgebildet und Mechaniker angestellt werden, die, so hofft Regli, dereinst auch mit den neuen Gripen arbeiten würden. Symbolisch werden diese zum Abschluss des Abends auf Gripen-Tellern serviert: Es gibt Pouletflügeli.
«Schon wieder eine Abstimmung, um die Armee zu stärken oder abzuschaffen», sagt Schneider zur Vorlage, über die am 18. Mai an der Urne abgestimmt wird: den Kauf von 22 Gripen-Kampfjets. «Pietro», so nennt Schneider den in Vechigen wohnhaften ehemaligen Chef des schweizerischen Nachrichtendienstes, Pietro Regli werde über die Konsequenzen eines Ja oder Nein aufklären. «Er ist Ingenieur, war Nachrichtenchef und Pilot. Er kocht und isst gern», charakterisiert Schneider den Referenten und beklagt die «derzeit perfide Kampagne der Gripen-Gegner, die eine zeitgemässe Bewaffnung der Armee verhindern wollen».
Im Publikum befindet sich ein gutes Dutzend Frauen, wie Peter Regli erfreut feststellt, denn: «Bei dieser Abstimmung werden vor allem die Frauen den Ausschlag geben», glaubt er. Der weibliche Teil der Wählerschaft entscheide erfahrungsgemäss emotional und hoffentlich für die Sicherheit. Diese sieht Regli bedroht. «Die Welt ist ein Pulverfass, die Lunte brennt», steht auf der Leinwand. Den Satz untermalen dunkle Wolken, zwischen denen immerhin ein bisschen Sonne scheint. Der Referent holt aus, beschreibt die Bedrohungen, denen die Schweiz und die EU ausgesetzt sind: den Cyberkrieg und den islamistischen Extremismus. Regli zeigt auf einer Karte den «islamischen Krisenbogen», der sich von Nordafrika über Syrien und den Iran hinzieht. «Wo brennt da die Lunte nicht?», fragt er rhetorisch. Um Extremisten aller Art fernzuhalten, brauche die Armee eine gut ausgerüstete Luftwaffe. «Ersetzen wir unsere 32 FA/18 nicht, haben wir spätestens 2030 unseren Luftraum nicht mehr unter Kontrolle», sagt Regli. «Also ich werde am 18. Mai Ja stimmen», schliesst er sein Referat. Das letzte Bild auf der Leinwand zeigt eine sattgrüne Wiese mit Kühen in Vechigen.
«Warum ist unser Luftraum heute von 17 Uhr bis 7 Uhr früh ungesichert?», will ein Mann aus dem Publikum wissen. Regli antwortet, dass dies nach der unbewilligten Landung eines Fliegers aus Äthiopien in Genf geändert worden sei. «Aber bis zu einem 24-Stunden-Betrieb wird es noch fünf bis sechs Jahre dauern.» Piloten müssten ausgebildet und Mechaniker angestellt werden, die, so hofft Regli, dereinst auch mit den neuen Gripen arbeiten würden. Symbolisch werden diese zum Abschluss des Abends auf Gripen-Tellern serviert: Es gibt Pouletflügeli.
Peter Regli: Der 70-jährige Tessiner und Ingenieur war von 1991 bis 1999 Chef des schweizerischen Nachrichtendienstes. Mit Ehefrau Irène wohnt er in Vechigen. Ende 2000 versetzte ihn der Bundesrat in den vorzeitigen Ruhestand, weil er geheime Pilotenaustausche mit dem südafrikanischen Apartheid-Regime organisiert haben soll. 2007 wurde Peter Regli vollständig rehabilitiert.