Oberthal - Himmelhohes Pointengewitter mit Hanspeter Müller-Drossaart
Auf Einladung des Ortsvereins gastierte Hanspeter Müller-Drossaart mit seinem neuen Programm «Himmelhoch» in Oberthal. Man hielt sich vor Lachen die Bäuche.
Christina Burghagen, Wochen-Zeitung
Wenn ein Kabarettist Lachtränen züchtet, ist das wunderbar. Wenn ein Schauspieler die Bühne rockt – grandios. Doch wenn ein Schauspieler kabarettistisch sprüht, ist das hinreissende und packende Kunst!
Etwas gehetzt mit Rollkoffer und Handy stürzt er auf die Bühne und erklärt, er habe einen Surprise-Flug gebucht. Er müsse mal raus aus der Schweiz. «Überall Schweizer. Schon morgens im Spiegel...», seufzt er. Wie ein Erdmännchen lässt er seinen Blick über sein Publikum schweifen und stellt mitleidig fest, das seien ja Kulturinteressierte in Batteriehaltung. Warum es keine Sekten in Australien gibt? Die haben «Kän Guru!» Und schon weiss ein jeder: Das wird kein amüsanter Abend irgendwie, sondern hier bahnt sich ein Pointengewitter an, dem keiner entkommt.
Ob als tumber Zürcher im Café Federal, der seinen Tischnachbarn vergrault, als migrantiger Jugendlicher, der bei den Schweizern eine Fondue-Depression diagnostiziert, oder als sabbernder 100-jähriger Banker Oswald Grübel. Fast nahtlos mutiert Müller-Drossaart zum bayrischen Trachten-Kauz aus Wundelfingen-Sulzdorf und schlägt munter die Fusion von Bayern und der Schweiz vor. «Die Schweizer können prima ecopoppen, denn die Migranten atmen doch die ganze saubere Alpenluft weg.»
Beim kleinen Ausflug in die Tierwelt steht plötzlich das polnische Tussi-Pferd Dunja auf der Bühne. Da ist Müller-Drossaart im wahrsten Sinne Vollblut-Schauspieler. Und schon kehrt er zu sich selbst zurück und überlegt, dass Hornussen irgendwie aussieht wie eine Auseinandersetzung zwischen der Bäcker-Fraktion und dem Pizzaiolo-Verband. Die mitgebrachte Schindel dient nun als Gitarrenattrappe, auf der sich der Künstler zum Hornusser-Blues begleitet. Ja, singen kann er auch noch! Das Reisebüro ruft an und teilt mit, wohin die Surprise-Reise gehen soll: Osnabrück!
Eine rasante Fahrt durch Charaktere und Dialekte hat das Publikum hinter sich gelassen. Und manch einer mag sich auf dem Nachhauseweg gefragt haben, ob da wirklich nur eine Person auf der Bühne gewirkt hat – oder ein ganzes Ensemble?
Etwas gehetzt mit Rollkoffer und Handy stürzt er auf die Bühne und erklärt, er habe einen Surprise-Flug gebucht. Er müsse mal raus aus der Schweiz. «Überall Schweizer. Schon morgens im Spiegel...», seufzt er. Wie ein Erdmännchen lässt er seinen Blick über sein Publikum schweifen und stellt mitleidig fest, das seien ja Kulturinteressierte in Batteriehaltung. Warum es keine Sekten in Australien gibt? Die haben «Kän Guru!» Und schon weiss ein jeder: Das wird kein amüsanter Abend irgendwie, sondern hier bahnt sich ein Pointengewitter an, dem keiner entkommt.
Ob als tumber Zürcher im Café Federal, der seinen Tischnachbarn vergrault, als migrantiger Jugendlicher, der bei den Schweizern eine Fondue-Depression diagnostiziert, oder als sabbernder 100-jähriger Banker Oswald Grübel. Fast nahtlos mutiert Müller-Drossaart zum bayrischen Trachten-Kauz aus Wundelfingen-Sulzdorf und schlägt munter die Fusion von Bayern und der Schweiz vor. «Die Schweizer können prima ecopoppen, denn die Migranten atmen doch die ganze saubere Alpenluft weg.»
Beim kleinen Ausflug in die Tierwelt steht plötzlich das polnische Tussi-Pferd Dunja auf der Bühne. Da ist Müller-Drossaart im wahrsten Sinne Vollblut-Schauspieler. Und schon kehrt er zu sich selbst zurück und überlegt, dass Hornussen irgendwie aussieht wie eine Auseinandersetzung zwischen der Bäcker-Fraktion und dem Pizzaiolo-Verband. Die mitgebrachte Schindel dient nun als Gitarrenattrappe, auf der sich der Künstler zum Hornusser-Blues begleitet. Ja, singen kann er auch noch! Das Reisebüro ruft an und teilt mit, wohin die Surprise-Reise gehen soll: Osnabrück!
Eine rasante Fahrt durch Charaktere und Dialekte hat das Publikum hinter sich gelassen. Und manch einer mag sich auf dem Nachhauseweg gefragt haben, ob da wirklich nur eine Person auf der Bühne gewirkt hat – oder ein ganzes Ensemble?