Oberthal - Fusionspläne sind vorläufig auf Eis gelegt
Ein Ja zur Unabhängigkeit. Der Gemeinderat von Oberthal verzichtet vorläufig auf Fusionsabklärungen. Die Gemeindeversammlung stellt sich fast geschlossen hinter ihn.
«Die Zeit für eine Fusion ist noch nicht reif», sagte der Oberthaler Gemeindepräsident Andreas Steiner, nachdem die Gemeindeversammlung abgestimmt hatte. Sie sprach sich in geheimer Abstimmung mit 4 Ja und 44 Nein klar gegen die Aufnahme von Fusionsverhandlungen aus, zu denen der Gemeinderat schon erste Vorabklärungen gemacht hatte.
Dies aufgrund eines Antrags der Stimmberechtigten in der Gemeindeversammlung von letztem Dezember. Damals wurde die Steueranlage von 1,8 auf 2,15 Einheiten angehoben und ein defizitäres Budget verabschiedet. In der Zwischenzeit sieht die Finanzlage nicht mehr ganz so arg aus. Die Rechnung schneidet besser ab als erwartet. Nebst der Tatsache, dass ein Zusammenschluss zwischen Gemeinden aufwendig und teuer sei, spricht für die Oberthalerinnen und Oberthaler vor allem ein handfester Grund gegen einen Zusammenschluss: Es gebe keine einzige Gemeinde in der Umgebung, die sage «Wir nehmen euch gern», sagt ein Versammlungsteilnehmer.
Partner fehlen
Das Fehlen von Fusionspartnern macht auch dem Gemeinderat Sorgen und ist ein Grund, dass er sich vorläufig gegen Fusionsbestrebungen wendet. In der Bevölkerung sind aber auch noch andere Ängste vorhanden. «Bei einer Fusion würden wir viel verlieren», sagt eine Frau.
Damit ist das Thema in Oberthal aber noch nicht vom Tisch. «Wenn wir jetzt auch beschlossen haben, keine Abklärungen zu treffen, ist das kein Sieg für den Gemeinderat», sagt Andreas Steiner und betont: «Wir bleiben dran.»