Oberdiessbach - 25 Jahre Altersheim

25 Jahre ist es her, seit im Altersheim die ersten Bewohner einzogen. Heute verbringen dort bis zu 30 Personen ihren Lebensabend. Werner Stucki ist seit April 1986 Heimleiter. Er blickt zurück und spricht über seine Zukunftsvision.

Dino Dal Farra / Thuner Tagblatt TT
Werner Stucki kennt das Altersheim Oberdiessbach in- und auswendig. Seit der ersten Stunde – am 30. April 1986 – ist er Heimleiter der Stätte, die Platz für 30 betagte Menschen hat. «Ich staunte nicht schlecht, als die erste Bewohnerin bei ihrem Einzug mit ihrem Auto vorfuhr», sagt Stucki. Am Anfang seiner Tätigkeit lag das Durchschnittsalter der Heimbewohner bei gut 80 Jahren. «Das schien mir schon ein stattliches Alter zu sein.»

Doch heute nähert sich das durchschnittliche Alter bereits 90 Jahren. Seit einer Weile sind mehrere Bewohnerinnen und Bewohner 95 Jahre alt oder noch älter. Das Altersheim Oberdiessbach wird am Samstag genau 25 Jahre alt. Die Feier wird im kleinen Rahmen mit Behörden und Bewohnern stattfinden. Öffentlich ist dagegen eine Reihe Anlässe zum 25. Geburtstag.

25 Jahre Leben und Tod

Werner Stucki ist ausgebildeter Maschinenmechaniker. Aber er habe schon früh gemerkt, dass es ihm nicht so liegt, mit blosser Materie zu arbeiten. «Mich hat es immer zu den Menschen gezogen.» Darum hat er später die Ausbildung zum Psychiatriepfleger absolviert. Und heute tut Stucki immer noch das, was schuld daran ist, dass die ganzen 25 Jahre so «cheibe schnäu» vorbeigegangen sind. «Ich habe doch eine schöne Arbeit.»

Auch wenn die Zahl 25 zusammen mit dem Wort Altersheim frisch und farbig klingt: Sie birgt das Leben genau so wie den Tod. «In all den Jahren musste ich unzählige Male von lieb gewonnenen Menschen Abschied nehmen», sagt Werner Stucki. Für das Wohl der betagten Menschen im Heim sorgen neben Stucki derzeit 23 Mitarbeiterinnen. Dazu kommen über 40 freiwillige Helferinnen. «Ohne die wäre es wirklich enorm schwierig.» Sie helfen den Menschen beim Essen, Spielen und Kochen, und bieten Hand in allen Lebenssituationen.

Neue Wohnungen?

Es spricht sich herum, dass sich die Bewohner im Altersheim Oberdiessbach wohl fühlen. Selbst die als dringend angemeldeten Personen müssen Geduld haben und vorerst auf die Warteliste. Zudem sei es im Moment für ältere Ehepaare problematisch, zusammen zu wohnen. «Unsere Zimmer sind dafür nicht gross genug. Es ist nicht schön für die betagten Paare, wenn sie getrennt wohnen müssen.»

Die Heimleitung macht sich seit geraumer Zeit Gedanken über einen Anbau mit neuen Alterswohnungen, in denen noch relativ selbstständige betagte Personen – egal, ob liiert oder nicht – wohnen könnten. Die Idee ist, dass der Anbau mit dem Altersheim eng vernetzt ist, damit die neuen Bewohner jederzeit Dienstleistungen wie zum Beispiel Nachtwache oder Essensservice im Zimmer beziehen könnten, falls sie dies benötigen würden.

Wann und wo genau der Anbau realisiert wird, steht in den Sternen. Noch fehlen konkrete Pläne und die nötigen Vorabklärungen. Platz für neue Wohnungen ist laut Stucki aber genügend vorhanden. Rund ums Altersheim Oberdiessbach gibt es 600 Quadratmeter Bauland, das benutzt werden könnte. Auf einer Bruttogeschossfläche von knapp 2000 Quadratmetern liessen sich im Minimum 20 neue Wohnungen bauen.

Das Jahr «25»

25 Jahre Anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums organisiert der Vorstand des Altersheims Oberdiessbach 2011 jeweils am 25. Tag des Monats einen kulturellen oder kulinarischen Anlass. Sie finden im Altersheim statt.

Folgende Anlässe sind öffentlich:

25. Mai, 14.15 Uhr, Darbietung mit Schülern

25. Juni, 9.30 Uhr, Filmmatinee


25. Juli, 14.15 Uhr, Tonbildschau unter dem Motto «Ferne Welten zum Greifen nah!»

25. August, 19.45 Uhr, Platzkonzert der Musikgesellschaft Oberdiessbach

25. Oktober, ganzer Tag, Ausstellung zum Thema «Betreutes Wohnen»

25. Dezember, 15.45 Uhr, weihnächtliches Musizieren


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Erstellt: 27.04.2011
Geändert: 27.04.2011
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