Münsingen/Sandreutenen - Nichts für Warmduscher

Die Sportanlage Sandreutenen muss generalüberholt werden. Das Münsinger Parlament stimmt nächstens über einen Kredit von drei Millionen Franken ab. Nach dem Match warm duschen ist nicht immer gewährleistet, das soll sich ändern.

Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch

"Der Zustand der sanitären Anlagen ist schlecht. In der Dusche blättern die Plättli ab. Die Anlage hat ein gewisses Alter und das sieht man", sagt Andreas Zwahlen, Präsident des FC Münsingens. Die Garderobe und die Sanitäranlagen sind 45 Jahre alt. Seither hat sich vieles verändert. Es stehen zwar immer noch elf Spieler:innen pro Mannschaft auf dem Platz. Aber, "heute dürfen bis zu sieben Spieler:innen ausgewechselt werden, früher waren es zwei." Die Garderoben wurden damals für 14 Spieler gebaut, für heutige Teams mit 18 Spieler:innen ist es zu eng.

 

Auch Mädchen spielen Fussball

Auch beim Fussballnachwuchs hat sich einiges verändert. Bei den Junior:innen spielen Mädchen und Jungs im selben Team. Früher gab es keine gemischten Teams. Zwahlen sagt: "Wenn gemischte Junior:innen gegeneinander spielen, benötigen wir separate Garderoben. Dafür reicht heute der Platz nicht."

 

Auch der Kinderfussball kann nicht mehr mit den 80er Jahren verglichen werden. Damals begannen die Jüngsten in der E-Jugend zu kicken, heute gibt es zusätzlich eine F- und G-Jugend. Zudem spielte früher ein Juniorenteam gegen ein anderes, heute messen sich die Kleinsten bei Turnieren. In vier bis fünf Teams spielen 40 bis 60 Kinder (Buben und Mädchen) gegeneinander. Bei solchen Turnieren ist die Anlage bis an ihre Grenzen ausgelastet.

 

WC für Schiri

Die erste Mannschaft des FC Münsingen spielt in der 1. Liga. Es existiert ein Reglement der Liga, welches gewisse Standards vorschreibt. Zwahlen ist sich bewusst: "Unsere Anlage ist nicht 1. Liga-tauglich." Es ist vorgeschrieben, dass Spieler, Spielerinnen und Schiedsrichter getrennten Zugang zum Spielfeld haben. Vorgeschrieben sind auch getrennte WCs für Garderoben, Spieler, Schiedsrichterinnen und Publikum. Bei der jetzigen Anlage hat es lediglich eine WC-Anlage für alle. Das reicht nicht mehr. Wie der Gemeinderat schreibt, ist warm duschen nicht immer gewährleistet. Auch dies ist nicht zeitgemäss.

 

Zu den Zahlen

Inhaberin der Anlage Sandreutenen ist die Gemeinde Münsingen. Der FC Münsingen bezahlt für Miete und Unterhalt der Anlage zwischen 70'000 und 80'000 Franken im Jahr. Rasen und Kunstrasen wurden von der Gemeinde bezahlt. Für die Beleuchtung hat der Verein vor sieben Jahren 50'000 Franken bezahlt.

 

Der Club ist bereit, einen Teil der Sanierungskosten zu berappen. Der FC Münsingen übernimmt die Kosten für die Sanierung des Clublokals in der Höhe von 250'000 Franken. "Den gesamten Umbau könnten wir nicht finanzieren", sagt Clubpräsident Zwahlen. Der Gemeinderat schlägt dem Parlament vor, den Garderobentrakt neu zu bauen. Er rechnet mit Kosten von 2.9 Millionen Franken. Die parlamentarische Abstimmung ist für den 9. November geplant.

 

[i] Der FC Münsingen ist der grösste Verein in Münsingen. Heute spielen 21 Mannschaften mit 350 Junior:innen Fussball. Der Fussballplatz Sandreutenen ist öffentlich.

 

[i] Vorschlag des Gemeinderats ans Parlament


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 02.11.2021
Geändert: 02.11.2021
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