Hans Rudolf Schönenberg, Gemeinderat Ressort Bau, ist über die Heftigkeit der Reaktionen erstaunt: "Man könnte meinen, wir seien die erste Gemeinde in der Schweiz oder der Region, welche eine 30er Zone einführt."
"Werkarbeiter werden angepöbelt"
Nebst den Online-Kommentaren bekäme die Bauabteilung auch viele Mails. Den Wortlaut empfinde er oft als "hart an der Grenze zur Ehrverletzung." Dass er als Politiker manchmal den Kopf herhalten müsse für Emotionen in der Bevölkerung, könne er akzeptieren. "Dass aber zum Teil sogar die Werkarbeiter auf der Strasse angepöbelt werden, das darf nicht sein. Das ist wirklich himmeltraurig."
Postulat im grossen Rat
Die kritisierten Details, etwa dass es in einer Tempo 30 Zone keine Fussgängerstreifen gibt, sind auf Bundesebene geregelt. Ausnahmen, also zum Beispiel Fussgängerstreifen bei Schulen oder Heimen, muss der Kanton genehmigen. Im grossen Rat ist ein Postulat hängig, welches diese Ausnahmen unter Gemeindehoheit stellen will. "Aber momentan ist noch der Kanton zuständig", erklärt Schönenberg.
Evaluation in einem Jahr
"Wir werden, auch das ist gesetzlich vorgeschrieben, in einem Jahr ein Controlling durchführen. Bis dann müssen wir jetzt alle mal schauen, wie es läuft. Entweder sagt dann niemand mehr etwas, weil man sich gewöhnt hat, oder dann wird es, hoffentlich konkrete, Anpassungsvorschläge geben, die wir selbstverständlich in unsere Evaluation einbeziehen werden." Bis dahin gelte es nun, den demokratischen Entscheid zu akzeptieren.