Münsingen - Ortsdurchfahrt harzt weiterhin
Der Münsinger Gemeinderat und die Spitzen der Ortsparteien trafen sich am runden Tisch. Gesprächsgegenstand war einmal mehr die Sanierung der Ortsdurchfahrt. Die Meinungen sind aber nach wie vor geteilt.
Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ
Vor einem halben Jahr hatte der Münsinger Gemeindepräsident Erich Feller auf laufende Gespräche des Gemeinderates mit den politischen Parteien hingewiesen. Seither blieben die Informationen bezüglich der Ortsdurchfahrt aus. Der Grosse Rat hatte den Kredit für deren Sanierung zurückgewiesen (wir berichteten). Nun haben sich die Spitzen der Münsinger Ortsparteien am runden Tisch zu einem Gespräch getroffen. Dieses verlief offenbar alles andere als rund. Gemäss Reto Flück, dem Präsidenten der örtlichen FDP, sei jedenfalls «nichts Neues» herausgekommen. Die Partei will einer «abgespeckten» Sanierung der Ortsdurchfahrt zustimmen: ohne Verengungen, ohne Tempo 30 auf der ganzen Länge, mit Verkehrsentlastung und doch so, dass die Pläne nicht noch einmal aufgelegt werden müssen. «Wir erachten einen Autobahnanschluss Süd als zwingende flankierende Massnahme. Sonst wird die Verkehrssituation nur noch schlimmer», so Flück. Was ihn besonders ärgert: «Der Gemeinderat erwartet, dass die Parteien versprechen, die Ortsdurchfahrtssanierung nicht mehr zu bekämpfen.» Der FDP-Präsident sieht den Sinn eines runden Tischs nicht darin, die Parteien unter Druck zu setzen.
Information im Februar
Gemeindepräsident Erich Feller (FW) wehrt sich vehement gegen den Vorwurf der FDP. «Der Gemeinderat hat überhaupt keinen Druck aufgesetzt», sagt er. Das Treffen am runden Tisch sei ein Meinungsaustausch gewesen. «Wir haben geschaut, wo Differenzen und wo Gemeinsamkeiten liegen.» Das weitere Vorgehen: Die Parteien können sich bis Ende Januar schriftlich zur Sanierung der Ortsdurchfahrt äussern. Nach der Auswertung dieser Stellungnahmen werden Anfang Februar dann Öffentlichkeit und Medien informiert.
Zur Ortsdurchfahrt will Feller nur so viel sagen: «Heute haben wir ein Kompromissprojekt, das durch die Mitarbeit von vielen Beteiligten entstanden ist.» Der Gemeindepräsident kriegt Schützenhilfe von Parteikollegin Marianne Mägert, Präsidentin der Freien Wähler. Sie habe nichts davon bemerkt, dass Feller verlangt habe, dass die Parteien die Ortsdurchfahrt nicht bekämpfen würden. Tatsache sei, so Mägert: «Wir machten am runden Tisch eine Auslegeordnung, fanden aber keinen Konsens.»
Tempo 30 ist umstritten
Am vorgesehenen Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt scheiden sich die Geister. Die FDP ist dagegen, die EDU dafür. «Das Grundkonzept ist richtig», sagt Roland Bühler, Präsident der EDU Münsingen, und holt aus zu einem Seitenhieb gegen die BDP, die Tempo 30 nur teilweise einführen möchte. «Wir nehmen in Kauf, dass die Pläne für die Sanierung wieder aufgelegt werden», sagt BDP-Präsident Walter Stamm. Genau das möchte die SP vermeiden, weil sich die Realisierung des Projekts sonst unendlich lange hinauszögern würde. Eine Entlastungslösung, wie etwa einen Autobahnanschluss zu prüfen, ist für die SP kein Tabu mehr. «In diesem Sinne kommen wir den anderen Parteien entgegen», sagt Parteipräsidentin Elisabeth Striffeler.
«Kompromissbereit»
«Ich vertrete die Meinung des Gemeinderates, dass die Sanierung der Ortsdurchfahrt erste Priorität hat», sagt Gemeinderätin Kristiina Peter (FDP) pointiert. Sie ist, anders als ihre Parteikollegen, für Tempo 30. Peter setzt auf Kompromissbereitschaft der Parteien und hofft, dass die Pläne nicht neu aufgelegt werden müssen. «Sonst vergehen wieder Jahre.»
Unumstritten ist die Sanierung der über 100-jährigen Werkleitungen, die unter dem Strassenbelag der Ortsdurchfahrt liegen. Diese Arbeiten hätten gleichzeitig mit der Sanierung der Ortsdurchfahrt durchgeführt werden sollen. Sie befinden sich nun ebenfalls in der Warteschlaufe.
www.muensingen.ch/sw4504.asp
Ein Artikel aus der
Information im Februar
Gemeindepräsident Erich Feller (FW) wehrt sich vehement gegen den Vorwurf der FDP. «Der Gemeinderat hat überhaupt keinen Druck aufgesetzt», sagt er. Das Treffen am runden Tisch sei ein Meinungsaustausch gewesen. «Wir haben geschaut, wo Differenzen und wo Gemeinsamkeiten liegen.» Das weitere Vorgehen: Die Parteien können sich bis Ende Januar schriftlich zur Sanierung der Ortsdurchfahrt äussern. Nach der Auswertung dieser Stellungnahmen werden Anfang Februar dann Öffentlichkeit und Medien informiert.
Zur Ortsdurchfahrt will Feller nur so viel sagen: «Heute haben wir ein Kompromissprojekt, das durch die Mitarbeit von vielen Beteiligten entstanden ist.» Der Gemeindepräsident kriegt Schützenhilfe von Parteikollegin Marianne Mägert, Präsidentin der Freien Wähler. Sie habe nichts davon bemerkt, dass Feller verlangt habe, dass die Parteien die Ortsdurchfahrt nicht bekämpfen würden. Tatsache sei, so Mägert: «Wir machten am runden Tisch eine Auslegeordnung, fanden aber keinen Konsens.»
Tempo 30 ist umstritten
Am vorgesehenen Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt scheiden sich die Geister. Die FDP ist dagegen, die EDU dafür. «Das Grundkonzept ist richtig», sagt Roland Bühler, Präsident der EDU Münsingen, und holt aus zu einem Seitenhieb gegen die BDP, die Tempo 30 nur teilweise einführen möchte. «Wir nehmen in Kauf, dass die Pläne für die Sanierung wieder aufgelegt werden», sagt BDP-Präsident Walter Stamm. Genau das möchte die SP vermeiden, weil sich die Realisierung des Projekts sonst unendlich lange hinauszögern würde. Eine Entlastungslösung, wie etwa einen Autobahnanschluss zu prüfen, ist für die SP kein Tabu mehr. «In diesem Sinne kommen wir den anderen Parteien entgegen», sagt Parteipräsidentin Elisabeth Striffeler.
«Kompromissbereit»
«Ich vertrete die Meinung des Gemeinderates, dass die Sanierung der Ortsdurchfahrt erste Priorität hat», sagt Gemeinderätin Kristiina Peter (FDP) pointiert. Sie ist, anders als ihre Parteikollegen, für Tempo 30. Peter setzt auf Kompromissbereitschaft der Parteien und hofft, dass die Pläne nicht neu aufgelegt werden müssen. «Sonst vergehen wieder Jahre.»
Unumstritten ist die Sanierung der über 100-jährigen Werkleitungen, die unter dem Strassenbelag der Ortsdurchfahrt liegen. Diese Arbeiten hätten gleichzeitig mit der Sanierung der Ortsdurchfahrt durchgeführt werden sollen. Sie befinden sich nun ebenfalls in der Warteschlaufe.
www.muensingen.ch/sw4504.asp
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