Münsingen - Einzonung Waletal: Angst vor Mehrverkehr
Bald wird in Münsingen über die Einzonung des Waletals abgestimmt. Das Projekt ist umstritten – dies wurde an einer Informationsveranstaltung deutlich.
Das Projekt ist ambitioniert: Im Gebiet Bärenstutz/Waletal in Münsingen will die Gemeinde eine Siedlung realisieren, die aus 45 Gebäuden – davon 36 Einfamilienhäuser – besteht. Das Besondere daran: Die Parzellen werden nicht an die Meistbietenden verkauft, sondern an jene Interessenten, die sich verpflichten, «überdurchschnittlich ökologisch und energieeffizient» zu bauen. Damit die Gemeinde aber überhaupt bauen kann, muss der Gemeinderat das Land erst kaufen. Ende August hatte das Parlament der Zonenplanänderung und dem nötigen Kredit von rund 7 Millionen Franken knapp zugestimmt (16 zu 13 Stimmen). Am 29. November wird nun das Volk darüber befinden. Und es wird wohl knapp, ist das Projekt doch sehr umstritten. Das wurde an der Informationsveranstaltung vom Montagabend einmal mehr deutlich.
Verkehr bewegt Gemüter
Ein Thema, das am Montag viel zu reden gab, war der Verkehr. Einige der rund 60 Anwesenden monierten, dass die neue Siedlung zusätzlichen Verkehr generieren würde. Münsingen habe schon genug Verkehrsprobleme, fand ein älterer Mann. Der zuständige Gemeinderat Hans Rudolf Schönenberg (fdp) bestätigte, dass durch die Siedlung das Verkehrsaufkommen leicht ansteigen werde. «Wir rechnen mit einer Zunahme von rund zehn Prozent.» Doch, fügte er an, der Verkehr durch Münsingen werde so oder so zunehmen. Wenn nicht in Münsingen selber gebaut werde, dann in Dörfern wie Trimstein, Häutligen oder Tägertschi. «Diese Leute werden auch durch unsere Gemeinde fahren.» Zudem sei der Verkehr, den die Waletal-Siedlung mit sich bringe, nicht das grösste Verkehrsproblem der Gemeinde. Schönenberg sprach damit die Sanierung der Ortsdurchfahrt an, die durch eine Einsprache des Touring-Club Schweiz (TCS) blockiert ist.
Nicht nur der zu erwartende Mehrverkehr, sondern auch das Vorgehen des Gemeinderats wurde kritisiert: Der Ökonom Markus J. Schyder monierte, dass durch die Strategie des Gemeinderats, das Land nur an jene zu verkaufen, die möglichst viele ökologische Massnahmen umsetzten, die «freie Marktwirtschaft ausgehebelt» werde. Dies, weil der Landpreis von 650 Franken pro Quadratmeter vorgegeben sei. «Wir haben den Markt etwas anders definiert», konterte Gemeinderat Antonio Bauen (grüne). Es stehe nicht der Preis eines Angebots, sondern der Wille, ökologische Massnahmen zu ergreifen, im Vordergrund. Schnyder quittierte diese Aussage mit einem Lächeln.
Andere Kritikpunkte betrafen die Einzonung selbst. Warum im Waletal überhaupt gebaut werden solle, wollte eine Münsingerin wissen. «In dreissig Jahren wären wir vielleicht froh, wenn die grüne Lunge noch intakt wäre.» Gemeinderat Schönenberg betonte, dass neuer Wohnraum nötig sei, um die Bevölkerungszahl von rund 11 000 Einwohnern überhaupt halten zu können. Und: «Gerade die Nachfrage nach Einfamilienhäusern ist sehr gross.»
lsb, "Der Bund"
Verkehr bewegt Gemüter
Ein Thema, das am Montag viel zu reden gab, war der Verkehr. Einige der rund 60 Anwesenden monierten, dass die neue Siedlung zusätzlichen Verkehr generieren würde. Münsingen habe schon genug Verkehrsprobleme, fand ein älterer Mann. Der zuständige Gemeinderat Hans Rudolf Schönenberg (fdp) bestätigte, dass durch die Siedlung das Verkehrsaufkommen leicht ansteigen werde. «Wir rechnen mit einer Zunahme von rund zehn Prozent.» Doch, fügte er an, der Verkehr durch Münsingen werde so oder so zunehmen. Wenn nicht in Münsingen selber gebaut werde, dann in Dörfern wie Trimstein, Häutligen oder Tägertschi. «Diese Leute werden auch durch unsere Gemeinde fahren.» Zudem sei der Verkehr, den die Waletal-Siedlung mit sich bringe, nicht das grösste Verkehrsproblem der Gemeinde. Schönenberg sprach damit die Sanierung der Ortsdurchfahrt an, die durch eine Einsprache des Touring-Club Schweiz (TCS) blockiert ist.
Nicht nur der zu erwartende Mehrverkehr, sondern auch das Vorgehen des Gemeinderats wurde kritisiert: Der Ökonom Markus J. Schyder monierte, dass durch die Strategie des Gemeinderats, das Land nur an jene zu verkaufen, die möglichst viele ökologische Massnahmen umsetzten, die «freie Marktwirtschaft ausgehebelt» werde. Dies, weil der Landpreis von 650 Franken pro Quadratmeter vorgegeben sei. «Wir haben den Markt etwas anders definiert», konterte Gemeinderat Antonio Bauen (grüne). Es stehe nicht der Preis eines Angebots, sondern der Wille, ökologische Massnahmen zu ergreifen, im Vordergrund. Schnyder quittierte diese Aussage mit einem Lächeln.
Andere Kritikpunkte betrafen die Einzonung selbst. Warum im Waletal überhaupt gebaut werden solle, wollte eine Münsingerin wissen. «In dreissig Jahren wären wir vielleicht froh, wenn die grüne Lunge noch intakt wäre.» Gemeinderat Schönenberg betonte, dass neuer Wohnraum nötig sei, um die Bevölkerungszahl von rund 11 000 Einwohnern überhaupt halten zu können. Und: «Gerade die Nachfrage nach Einfamilienhäusern ist sehr gross.»
lsb, "Der Bund"