Münsingen - Eine Zeltstadt für die Islandpferde
Der Sólfaxi-Hof ist erstmals Gastgeber der Schweizer Meisterschaft. Lena, Jasmine und Malin kommen so zu einem Heimspiel.
Es ist nicht so einfach, Worte für diese Leidenschaft zu finden. «Es ist ein Virus», sagt Jasmine Stauffer. «Das kann man nicht erklären», sagt Lena Studer. Und Malin Eringfeld fügt hinzu: «Das muss man einfach fühlen.» Es ist klar, die drei Reiterinnen sind vom Islandpferdevirus infiziert. Seit Jahren schon.
Alle drei Mädchen trainieren im Sólfaxi-Pferdesportzentrum in Münsingen. Dieses Wochenende haben sie ein Heimspiel. Auf dem Gelände in der Schützenreuti findet bis Sonntag die Schweizer Meisterschaft für Islandpferdesport statt. Gestern Morgen räumten die drei Mädchen ab. In der Vorentscheidung des Tölt-Jugendwettkampfs landeten sie auf den ersten drei Plätze. Der Final findet heute statt.
Grosser Aufwand
Siegerin wurde die 15-jährige Lena aus Thun mit ihrem Pipar vom Saanetal. Für ihre beiden Kolleginnen ist das keine grosse Überraschung, Lena selbst ist bescheiden. «Ich habe ein sehr gutes ‹Isi›.» Sie wird sich bald noch mehr um Pipar kümmern können. Ab Sommer lässt sie sich zur Pferdefachfrau ausbilden. «Pferde sind mein Leben», sagt Lena.
Jasmine ( 15) freute sich sehr über ihren zweiten Platz mit Stirnir. «Es ist das erste Mal, dass ich mit diesem Pferd an einem Wettkampf teilgenommen habe.» Darum sei sie nervöser gewesen als sonst. Die Zürcherin verbringt pro Monat ein Wochenende in Münsingen. «Diesen Aufwand nehme ich aber gerne auf mich.» Auch für Malin bleibt in der Freizeit nebst der Reiterei kaum Zeit. «Die schulfreien Nachmittage verbringe ich hier», sagt die 16-Jährige aus Steffisburg. Der Aufwand lohnt sich, mit ihrem Blá vom Wiesental ritt sie gestern auf den dritten Platz. Allein aufs Reiten kann sie sich allerdings nicht konzentrieren, das ganze Wochenende packen die Mädchen mit an, sei es in der Festwirtschaft oder beim Mistentsorgen.
Zelte und Camping
Das gute Abschneiden der drei Reiterinnen freut die Sólfaxi-Leiterin Emilia Hirschi. Vor zwei Jahren eröffnete sie das Zentrum, die Meisterschaft ist der bisherige Höhepunkt – und Härtetest. «Der Aufwand ist riesig», sagt Hirschi auf einer Velotour über das Gelände. «Aber es läuft perfekt.» Auch finanziell wird sich die Organisation auszahlen. Ob weitere Turniere dieser Grösse folgen, weiss sie aber noch nicht.