Münsingen - Ein angekündigtes Defizit

Für ein ausgeglichenes Budget fehlen rund anderthalb Millionen Franken. Das ist keine Überraschung.

rei, Berner Zeitung

Der Gemeinderat Münsingen hat im Budget 2014 ein Defizit von 1,58 Millionen Franken veranschlagt. «Das hat sich in den letzten Jahren abgezeichnet», sagt Finanzverwalter Bruno Buri. Für die angespannte Situation nennt er zwei Hauptgründe: Steigende Ausgaben für Verbundaufgaben sowie sinkende Steuereinnahmen. Das Defizit soll durch das Eigenkapital gedeckt werden, das aktuell 8,3 Millionen Franken beträgt.

 

Etwa 2,5 Millionen Franken mehr als noch 2012 zahlt Münsingen 2014 in verschiedene kantonale Lastenverteiler. Fast verdoppelt hat sich in dieser Zeit beispielsweise der Betrag für den Finanzausgleich und die «neue Aufgabenteilung»: 3,3 Millionen Franken muss Münsingen nächstes Jahr dafür aufwenden, 2012 waren es noch 1,8 Millionen Franken. «Diese Probleme haben viele andere bernische Gemeinden auch», sagt Buri.

 

Die budgetierten Steuereinnahmen liegen etwa 700 000 Franken unter jenen des Vorjahres – was vorab an den juristischen Personen liegt. Es handle sich allerdings nicht um einen negativen wirtschaftlichen Faktor, der nachhaltig sei, schreibt der Gemeinderat in einer Medienmitteilung. Dagegen sorgten die natürlichen Personen für leicht steigende Steuereinnahmen. Aufgrund der Verschlechterungen sah sich der Gemeinde-rat zu Korrekturen gezwungen. Nach einem ersten Entwurf hat er die Ausgaben um 800 000 Franken gesenkt. «Es handelt sich um viele kleine Beträge aus allen Bereichen der Verwaltung», sagt Buri. «Praktisch jedes Konto ist von Kürzungen betroffen.» Der Gemeinderat legt das Budget am 14. Oktober dem Parlament vor.

 

Vorübergehend auf Talfahrt

 

Wie aus dem neuen Finanzplan 2013 bis 2018 ersichtlich ist, rechnet der Gemeinderat erst ab 2016 wieder mit ausgeglichenen Rechnungen. Bis dahin befindet sich Münsingen auf «vorübergehender Talfahrt» – mit steigenden Investitionen. 2014 sollen 18,3 Millionen Franken investiert werden, wovon nur 2,3 Millionen Franken den steuerfinanzierten Teil betreffen. «Der grösste fällt auf die Strom- und Wärmeversorgung», sagt Buri.

Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 10.09.2013
Geändert: 10.09.2013
Klicks heute:
Klicks total: