Münsingen - Der Weg ist frei für eine Fusion mit Tägertschi
Das Münsinger Gemeindeparlament stimmt dem Fusionsvertrag ohne Gegenstimme zu.
Eine wichtige Hürde auf dem Weg zum Zusammenschluss der Gemeinden Münsingen und Tägertschi ist ausgeräumt: Gestern Abend hat die Einwohnergemeinde Münsingen das Fusionsreglement und den Fusionsvertrag einstimmig genehmigt. Diese regeln die Modalitäten und den Vollzug einer allfälligen Fusion.
Grundsätzlich sei die Ausgangslage für einen Zusammenschluss von Münsingen und Tägertschi gut, sagte der Münsinger Gemeindepräsident Beat Moser (Grüne). Die Münsinger Exekutive habe das Budget für Tägertschi analysiert und genehmigt. «Es gibt in diesem Budget keine versteckten Ausgaben» resümierte Moser.
Auch die Geschäftsprüfungskommission (GPK) steht einer Fusion der beiden Gemeinden positiv gegenüber, wie Präsidentin Anny Harder (Grüne) erklärte. Wie der Gemeinderat empfahl auch die GPK das Fusionsreglement und den Fusionsvertrag zur Annahme.
Abstimmung Anfang 2016
Gemeindepräsident Beat Moser (Grüne) unterstrich die Bedeutung von Fusionsreglement und Fusionsvertrag. Diese regelten nicht nur den finalen Zusammenschluss der beiden Gemeinden, sondern auch die Art und Weise der Zusammenarbeit im Übergangsjahr der Fusion. Unter anderem behandelten sie die Frage, wie Münsingen im Jahr 2017 die Gemeinde Tägertschi einbinden könnte.
Über eine allfällige Fusion befindet Münsingen mittels einer Urnenabstimmung am 28. Februar 2016. In Tägertschi entscheidet die Gemeindeversammlung am 8. März 2016. Stichtag des Zusammenschlusses ist der 1. Januar 2017.
Die verabschiedeten Papiere waren vor der Abstimmung des Gemeindeparlaments vom Amt für Gemeinden und Raumordnung (AGR) vorgeprüft worden. Basis für Fusionsreglement und -vertrag war der Bericht einer interkommunalen Arbeitsgruppe. Dieser war im vergangenen Juli publiziert und von beiden Exekutiven mit «positiver Würdigung» verabschiedet worden. Die eingesetzte Arbeitsgruppe kam zum Schluss, dass einem Zusammenschluss von Münsingen und Tägertschi keine Hindernisse im Weg stehen; insgesamt seien «keine heiklen Punkte oder unlösbaren Aufgaben» vorhanden, die eine Fusion infrage stellten.
Auch im schriftlichen Antrag ans Gemeindeparlament heisst es, dass eine Fusion beide Gemeinden stärken würde. Münsingen wie auch Tägertschi seien finanziell gesund, und durch einen Zusammenschluss würden die Abgaben für beide Gemeinden deutlich sinken. Münsingen zählt 12'000 Einwohnerinnen und Einwohner, Tägertschi knapp 400.
Gemäss Antrag ist vorgesehen, dass der Kanton Bern die Fusionsabklärung mit 70'000 Franken unterstützt. Kommt es zum erfolgreichen Zusammenschluss der beiden Gemeinden, unterstützt er diesen mit einem einmaligen Beitrag von 560'000 Franken.