Münsingen - Das Experiment ist gescheitert
Freie Wähler und BDP versprachen sich viel von einer gemeinsamen Fraktion. Beide wurden enttäuscht.
Die Freien Wähler kündigten am Montag die Zusammenarbeit auf. Den Ausschlag habe der Rückweisungsantrag der BDP zur zentralen Verwaltung an der letzten Parlamentssitzung gegeben, sagt Fraktionschef Ueli Schweizer (FWM). «An der vorgängigen Fraktionssitzung erfuhren wir davon nur nebenbei.» Aus Sicht der FWM herrschte «keine offene und transparente Kommunikation».
BDP-Präsident und -Parlamentarier Walter Stamm dagegen meint, in der Fraktionssitzung klargemacht zu haben, dass von seiner Partei mit einem Rückweisungsantrag zu rechnen sei, dafür aber noch eine wichtige Information fehle.
Es gab zudem inhaltliche Differenzen. Die BDP hatte sich im Herbst gegen den Finanzplan gestellt, was den FWM, die den Gemeindepräsidenten stellen, nicht passte. «Wir sind eben generell etwas kritischer», sagt BDP-Parlamentarier Martin Rüegg.
«Es war nicht so einfach»
Nun messen beide Parteien der Fraktionszugehörigkeit nicht mehr viel Gewicht bei. «Wir hatten zwar gehofft, dass wir so gestärkter auftreten könnten», sagt Schweizer, «doch für uns ändert sich nichts.» Und Stamm sagt: «Wir hatten angenommen, das wir in der Fraktion gut diskutieren können. Es war aber nicht so einfach.» Ob die BDP sich mit einer anderen Partei zusammentut, steht offen. Die FWM haben weiterhin Fraktionsstärke.