Münsingen - Besserer Rücklauf bei Rückforderung von Alimenten
Zur Verwaltung ihrer Alimente-Rückforderungen hat die Gemeinde Münsingen ein spezielles Computerprogramm angeschafft. Die Anschaffung dieses Tools kam nun deutlich günstiger als erwartet.
Wenn geschuldete Kinderalimente nicht bezahlt werden, oder nicht bezahlt werden können, werden sie vom Sozialamt bevorschusst und anschliessend nach Möglichkeit beim Schuldner oder der Schuldnerin eingetrieben.
Gemäss Sozialhilfegesetz muss der Sozialdienst einer Gemeinde regelmässig abklären, ob die Voraussetzungen zur Rückerstattung von bevorschussten Alimenten gegeben sind. Die kantonale Aufsichtsbehörde erwartet von den Gemeinden Inkassoerfolge von mindestens 50 Prozent.
Das neue Alimenten- und Inkassotool, das die Gemeinde Münsingen angeschafft hat, ermögliche eine "konsequente, einheitliche und professionelle Bewirtschaftung des Fall- und Inkassomanagements", schreibt der Gemeinderat in einer Mitteilung. Dadurch soll die Erfolgsquote der Gemeinde Münsingen merklich gesteigert werden.
Laut Gemeinderat Jakob Hasler, dem Vorsteher des Ressorts Soziales, ist das Tool seit etwas mehr als einem Jahr im Gebrauch und zeitigt Erfolge. "Wir haben einen besseren Rücklauf. Nicht um Hundertausende besser, aber um zehntausende. Münsingen hatte zeitweise nur etwa 40 Prozent der bevorschussten Alimente zurückerhalten, heute sind es 60 Prozent. Das liegt leicht über dem kantonalen Durchschnitt von 58 Prozent."
Hilfreich sei insbesondere, dass man Schwerpunkte setzten, also etwa bestimmte Fälle im Auge und die Fristen im Griff behalten könne. Auch würden Veränderungen, wie zum Beispiel Teuerungsindizes, automatisch übernommen.
Hasler betont aber, dass die Verbesserungen nicht nur auf das Inkasso-Tool zurückzuführen seien. "Da spielt immer auch der Zufall mit, was für Väter wir so haben." Insgesamt behandle der Sozialdienst Münsingen ungefähr 150 Fälle, in denen die Alimenten bevorschusst werden.
Die Anschaffung des Tools kam die Gemeinde günstiger als erwartet. Der bewilligte Kredit wurde um 2'213 Franken unterschritten. Das Tool kostete statt der bewilligten 19'000 nur 16‘787 Franken.