Motorrad - Lüthi im Fitnessstudio, Aegerter auf einer Moto-GP-Maschine

Die Berner Moto-2-Piloten Tom Lüthi und Dominique Aegerter haben Katar vor zehn Tagen in unterschiedlichen Gemütsverfassungen verlassen. Während Lüthi mit dem dritten Platz einen gelungenen Start in die Motorrad-Weltmeisterschaft feierte, übte sich Aegerter im Golf-Emirat in Galgenhumor. «Ich habe einen Punkt mehr auf dem Konto als Weltmeister Esteve Rabat», spasste der 24 Jahre alte Rohrbacher nach seiner enttäuschenden Fahrt auf Platz 15. «Mein Umfeld brachte mir nach der Rückkehr viel Goodwill entgegen. Alle fragten mich, wie sie mir helfen können», sagt der Kalex-Pilot. Allerdings, räumt Aegerter ein, sei es in solchen Momenten nicht einfach, 1000-mal erklären zu müssen, weshalb es gerade so harzig laufe. Um den Kopf frei zu bekommen, verreiste der Oberaargauer nach Le Castellet, wo er auf einer Moto-GP-Maschine Testläufe für das Kawasaki-Team bestritt. Der Abstecher auf die ehemalige Formel-1-Strecke Paul Ricard und die gemeinsam mit der Familie verbrachten Osterfeiertage hätten ihm gut getan, sagt Aegerter.

Während das Paddock inklusive Töffs in Containern per Luftfracht von Doha direkt nach Austin (USA) verschickt wurde, reiste Tom Lüthi in die Schweiz zurück. In Oberdiessbach hatte er sich erst einen freien Tag gegönnt, dann arbeitete er an seiner Fitness. «Ich führte ein Kraftausdauertraining durch», sagt der 28 Jahre alte Emmentaler. Lüthi wird in seiner Heimat von Athletiktrainer Roman Blaser und Physiotherapeut Manuel Deucher betreut. Die Aufarbeitung des GP von Katar mit dem Team sei per Telefon und Videoanalyse erfolgt, erklärt Lüthi, der am vergangenen Dienstag nach Texas abgeflogen ist. In Austin wolle er versuchen, die Lücke zu Topfahrern wie Sam Lowes (Gb), Johann Zarco (Fr) und Rabat (Sp) zu schliessen.