Linden - Wunsch: Neue Dorfbewohner

Linden entscheidet am 2. April über die Revision der Ortsplanung. Der Gemeinderat wünscht sich neue Dorfbewohner.

Marco Zysset, Thuner Tagblatt
Insgesamt sollen in Linden nach der Revision der Ortsplanung mindestens 35000 Quadratmeter Bauland verfügbar sein. 21500 Quadratmeter sind schon länger eingezont, doch sie «werden leider nicht für Bauwillige zur Verfügung gestellt.» Deshalb sollen neben 4000 Quadratmetern, die ausgezont werden, 17000 Quadratmeter Bauland neu hinzu kommen. Das schreibt der Lindener Gemeinderat in der Botschaft zur ausserordentlichen Gemeindeversammlung vom 2. April, welche über die Revision der Ortsplanung entscheiden wird. «Mit dem neu eingezonten Land im Bruuch und im Mösli können wir Platz für neuen Wohnraum schaffen», sagt Gemeindepräsidentin Ruth Linder. Mit der selben Absicht soll im Baureglement die Ausnützungsziffer abgeschafft werden. «Damit wird es einfacher, zum Beispiel Dachraum in Bauernhäusern als Wohnraum zu nutzen», erklärt Linder. Die Absicht hinter diesen beiden Elementen der revidierten Ortsplanung ist klar: «Der Gemeinderat möchte die Zahl der Dorfbewohner halten oder im besten Fall sogar neue gewinnen. Die Infrastruktur dazu hätten wir zweifellos.»

Erstmals Gefahrenkarte

Von verschiedener Seite waren in der Anfangsphase der Revision der Ortsplanung noch weitere Einzonungen gewünscht worden. «Diese Wünsche konnten wir aber nicht erfüllen, weil sie sich entweder mit der Gefahrenkarte überschnitten hätten oder weil wir die zulässige Gesamtfläche überschritten hätten», erklärt Linder.

Erstmals wurde in Linden die Gefahrenkarte in den Zonenplan integriert. Diese Karte wurde nach den Unwetterschäden von 2005 und 2007 erstellt und zeigt auf, dass vor allem im Gridenbühlmoos und im Mösli eine mittlere respektive geringe Gefährdung herrscht und deshalb künftig nur noch eingeschränkt und mit entsprechenden Auflagen gebaut werden darf. «Wohl gab es anfänglich heftige Diskussionen zur Gefahrenkarte», sagt Gemeindepräsidentin Linder. Gleichzeitig betont sie aber: «Wir haben die Bevölkerung gleich von Beginn weg stets informiert und in die laufenden Prozesse integriert.» Deshalb seien Gefahrenkarte wie Ortsplanung heute «weitum» akzeptiert. Das gilt auch für das Inventar der geschützten Gebiete und Objekte, welches andernorts schon für hitzige Diskussionen gesorgt hat.

Sieben Einsprachen

Nachdem die revidierte Ortsplanung einen Monat öffentlich auflag, sind bis letzte Woche sieben Einsprachen eingegangen, eine davon nach Ablauf der gesetzten Frist. «Wir werden jetzt rasch Einspracheverhandlungen führen», versichert Gemeindepräsidentin Ruth Linder. Das Regelwerk kann allerdings erst nach Erledigung der Einsprachen in Kraft treten. Das Stimmvolk stimmt am 2.April über die Vorlage ab, danach muss sie vom Kanton endgültig genehmigt werden.

[i] Gemeindeversammlung zur Revision der Ortsplanung Linden: Donnerstag, 2. April, 20 Uhr, Rest. Kreuz

Ein Artikel aus dem

www.linden.ch

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Marco Zysset, Thuner Tagblatt
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Erstellt: 20.03.2009
Geändert: 20.03.2009
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