Konzernverantwortungsinitiative: Lokales Komitee in Münsingen
Für die nationale Konzernverantwortungsinitiative gibt es in Münsingen neu ein lokales Komitee. Eine erste Veranstaltung mit Film, Apéro, Diskussion und Konzert ist für Mitte Februar geplant.
Die nationale Konzernverantwortungsinitiative (KVI) will Konzerne mit Sitz in der Schweiz verpflichten, auch bei Geschäften in anderen Ländern Menschenrechte und internationale Umweltstandarts einzuhalten. Für Verletzungen soll der Konzern haften, ausser er kann beweisen, dass er seine Aufsichts- und Sorgfaltspflicht erfüllt hat.
Noch ist nicht klar, wann die Initiative zur Abstimmung kommt. "Um die Zeit zu überbrücken" haben sechs Münsinger und Münsingerinnen (Stand 5. Februar 2019) jetzt ein lokales Komitee gegründet. Mitbegründer Beat Sommer ist zwar seit kurzem Mitglied der örtlichen SP, der Einsatz für die KVI ist aber sein erstes konkretes politisches Engagement. "Ich bin der Meinung, dass zu grossem Reichtum auch eine grosse Verantwortung gehört", erklärt er. "Die Konzerne sollen diese Verantwortung endlich übernehmen."
Nebst Sommer sind bisher die Menschenrechtsaktivistin Ursina Rageth, der Musiker Martin Stadelmann und Roland Kaderli dabei, ausserdem Anja Kammermann und ihr Onkel Andreas Kammermann. "Die beiden haben sich unabhängig voneinander dem Komitee angeschlossen und sich dann umso mehr über die gemeinsame Mitgliedschaft gefreut", erzählt Sommer. Ausser Sommer sind alle Mitglieder parteilos. Das politisch aktivste Mitglied sei Anja Kammermann, die auch im Koordinationsteam des Berner Klimastreiks mitwirke.
Das Lokalkomitee ist als lose Gruppe organisiert und wird vom nationalen Komitee logistisch und mit Infrastruktur unterstützt. Momentan sei man daran, gezielt Leute anzusprechen und als Mitglieder anzuwerben, sagt Sommer. "Wir brauchen Leute, die sich engagieren, freuen uns aber auch, wenn jemand nur seinen Namen gibt. Mitglied werden kann man jederzeit über die Webseite des Komitees."
Eine erste Veranstaltung hat das Münsinger Komitee bereits geplant. Am Sonntag, 17. Februar zeigt es im Kirchgemeindehaus den Film "Dirty Gold War" über die Goldindustrie. Anschliessend gibt es ein Apéro mit der Gelegenheit, sich über die Initiative zu informieren und darüber zu dikutieren und zum Schluss ein Konzert von Martin Stadelmann mit seiner Band Encuentro.
[i] Zum Webauftritt mit Beitrittsformular des Lokalkomitees und weiteren Infos zur Veranstaltung