Konolfingen - Unerwarteter Wechsel im Schloss Hünigen

Der bisherige Leiter des Event- und Seminarhotels Thomas Steidle zieht nach nur einem halben Jahr weiter. Sein Nachfolger steht aber schon bereit.

Cedric Fröhlich, Berner Zeitung BZ

Letzten Juli erst übernahm Thomas Steidle das Zepter im Schloss Hünigen, nur wenige Monate später gibt er es wieder ab. Der Verwaltungsrat der Lark Hill AG, in deren Besitz sich das Schloss Hünigen seit 2011 befindet, bestätigte gestern, was in Konolfingen schon länger die Runde macht: Im Viersternbetrieb kommt es zum dritten Führungswechsel innert gut vier Jahren.

Das frühe Ende von Steidles Ägide brachte die Hotelbesitzerin unter Zugzwang. Ein Nachfolger musste her. Seit gestern ist klar, wer er ist: Mit Mario Bucher übernimmt seinerseits ein Kenner der Branche, der schon an gehobenen Adressen wie dem Victoria-Jungfrau in Interlaken arbeitete. Seit 2011 ist der dreifache Vater Verantwortlicher der Grimselhotels, welche im Besitz der Kraftwerke Oberhasli sind.

Bewährte Konzepte

Im Hinblick auf seinen Stellenantritt am 1. Mai kündigt Mario Bucher an, er wolle das Schloss zunächst richtig kennen lernen. «Ich will herausfinden, wie es tickt, und möchte seiner historischen Bedeutung gerecht werden», so der 37-Jährige. Es gehe nicht darum, das Rad neu zu erfinden. «Die bewährten Konzepte werden weiterverfolgt.» Das Schloss Hünigen dürfte also auch unter Bucher primär auf Seminare, Events sowie Hochzeiten ausgerichtet bleiben.

Bleibt die Frage nach dem Grund für den Abgang des Thomas Steidle. Denn bereits sein Vorgänger Ferdinand Salverda, welcher während dreieinhalb Jahren die Geschicke im Schloss lenkte, verliess das Schloss eher überraschend. Hinzu kommt, dass seit Januar bekannt war, dass Steidle weiterziehen und neu als CEO des Alterszentrums in Schöftland AG fungieren wird. Offiziell kommuniziert wurde der Abgang aber lange Zeit nicht.

Nach Informationen aus dem Verwaltungsrat der Lark Hill AG wartete man mit der Kommunikation zu, weil man zunächst die Nachfolge regeln wollte. Steidle betont auf Nachfrage, das Schloss aus familiären Gründen verlassen zu haben. Der zweifache Familienvater pendelte täglich zwischen seinem Wohnort Oftringen und dem Arbeitsort Konolfingen – ein Aufwand, der ihm letztlich zu gross wurde. Der Abschied fiel ihm aber trotzdem sehr schwer: «Mir ist das Schloss ans Herz gewachsen», so Thomas Steidle.

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Cedric Fröhlich, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 15.03.2017
Geändert: 15.03.2017
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