Konolfingen - Pausenraum fällt an Gemeindeversammlung durch

Der Saal im Kirchgemeindehaus Konolfingen war bis auf den letzten Platz besetzt. Grund für den Grossaufmarsch war die Abstimmung über den Umbau des Feuerwehrmagazins. Das Nein zu diesen 764'000 Franken lag ab Beginn der Veranstaltung in der Luft.

Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch

Gemeinderat Simon Buri (GLP) legte sich für den Umbau des Feuerwehrmagazins als Pausen- und Aufenthaltsraum ins Zeug. Die Gemeinde habe drei Vorschläge geprüft (BERN-OST berichtete). Die Variante Feuerwehrmagazin für 764'000 Franken sei langfristig die beste Version. Beim Feuerwehrmagazin stehe nur das Gerüst des Hauses. "Wir müssen noch Heizung, Fenster, Dämmung und Elektrisches einbauen, das kostet", so Buri. Danach hatten die Bürger:innen Gelegenheit Fragen zu stellen.

 

Viele Meldungen – klares Resultat

Die meisten Wortmeldungen gingen in die Richtung, dass der Bau zu teuer sei oder die Gemeinde einen Raum im Nachbargebäude nutzen soll. Sogar die Geschäftsprüfungskommission äusserte sich negativ zum Umbau, GPK-Präsident Ueli Galli: "Die GPK beurteilt den Umbau als zu teuer und den langfristigen Nutzen als zu gering. Sie hat die Gemeindeverwaltung gebeten, alternative Lösungen zu prüfen. Der Gemeinderat lehnte dies aus Kostengründen ab."

 

Nur gerade eine Frau äusserte sich positiv zum Umbau. Dies entsprach in etwa dem Abstimmungsergebnis. Die Vorlage wurde "grossmehrheitlich" abgelehnt. Das Ergebnis war so deutlich, dass die Stimmen nicht gezählt werden mussten. Für den Antrag gingen wohl kaum mehr als 15 Hände in die Höhe, dagegen etwa 215. Die Vorlage geht somit zurück an den Gemeinderat.  

 

Rechnung 2021 einstimmig genehmigt

Die Gemeinde Konolfingen schliesst das vergangene Jahr mit einem Gewinn (Ertragsüberschuss) von rund 1.3 Millionen Franken ab. Budgetiert war ein Minus von 600'000 Franken. Gemeinderat Jonas Rohrer (SVP) begründet die Differenz mit einer defensiven Planung. Das Budget sei im Sommer 2020 erstellt worden. Der Kanton rechnete mit Mindereinnahmen, weshalb die Gemeinde vorsichtig auf das kommende Jahr blickte.

 

Zum besseren Ergebnis geführt haben tiefere Sach- und Personalaufwände und höhere Steuereinnahmen als budgetiert. Bei den Steuern nahm die Gemeinde 2.8 Millionen Franken mehr ein. Das Finanzvermögen von Konolfingen beträgt 35 Millionen Franken, der Steuersatz 1.59. Die Rechnung wurde einstimmig angenommen.

 

Stand Doppelkreisel und Inseliareal

Gemeinderat Simon Buri (GLP) äusserte sich kurz zur Ortsplanungsrevision, bei der es vor allem um die Gestaltung des Kreuzplatzes geht. Im Mai habe ein Anlass stattgefunden, bei dem nur 29 Bürger:innen teilgenommen hätten. Die Mitwirkung zur Neugestaltung des Inseliareals sei abgeschlossen. Der aktuelle Stand zu beiden Projekten sei auf der Homepage der Gemeinde einsehbar.

 

Telegramm aus dem Ressort Tiefbau

Gemeinderätin Jasmin Brülhart (GLP) orientierte, dass zu den Tempo-30-Zonen eine Einsprache eingegangen sei. Betreffend Fussgängerstreifen Kreuzung Halde-/Nestléstrasse habe die Gemeinde das Baugesuch beim Regierungsstatthalter eingereicht.

 

Neues aus dem Ressort Bildung, Kultur und Sport

Gemeinderätin Ursula Steffen teilte mit, dass seit Anfang Jahr die Planungsarbeiten für die Schullandschaft Stalden auf Hochtouren liefen. Der Baugrund sei anspruchsvoller als vermutet. Die Kosten für das Oberstufenzentrum könnten noch nicht eingeschätzt werden. Dies sei auf Anfang nächstes Jahr verschoben worden.

 

Zurzeit werden sieben ukrainische Kinder in der Schule Konolfingen unterrichtet.

 

Feuerwehrkommandant stellt sich vor

Der seit letztem Jahr tätige Feuerwehrkommandant Andreas Fähndrich stellte sich zusammen mit seinem Stellvertreter Lukas Imfeld und Bernhard Krähenbühl vor. Verschiedene Angehörige der Feuerwehr hätten weitere Ausbildungen besucht. Die Feuerwehr habe dieses Jahr rund 25 Einsätze absolviert.  

 

Zwei Personen wurden vom Gemeinderat geehrt

Die Gemeinde schreibt zur Ehrung in der Sparte Kultur: "Rosmarie Zingg-Kropf wird als langjährige, innovative und sehr engagierte Bibliothekleiterin und ebenso langjährige Organistin und Kammermusik-Konzert-Organisatorin der reformierten Kirche Konolfingen geehrt. Sie trägt seit vielen Jahren Wesentliches zum kulturellen Leben in der Gemeinde bei."

 

Weiter wird das Kino Grünegg geehrt. Das Kino wird in der zweiten Generation von der Familie Bigler betrieben. Das Kinoerlebnis der Besuchenden stehe klar im Vordergrund und nicht die Wirtschaftlichkeit und Rendite. 

 

[i] 232 stimmberechtigte Personen nahmen an der Gemeindeversammlung teil.


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Erstellt: 07.06.2022
Geändert: 08.06.2022
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