Konolfingen - Ds Schönschte isch ds Funkle i de Ouge
Anlässlich des gesamtschweizerischen Biblioweekends erfreute Esther Gertsch Kinder und Erwachsene mit ihren Märli in der Bibliothek Konolfingen.
Bibliosuisse lancierte übers vergangene Wochenende das schweizweite Biblioweekend unter dem Moto "Segel setzen". "Wir wollten natürlich auch mitmachen. Zum Auftakt starteten wir mit der leidenschaftlichen Märchenerzählerin Esther Gertsch. Samstag und Sonntag gabs bei uns in Konolfingen kleine Bastelworkshops", erklärte Claudia Beutler.
21 Kinder und 15 Erwachsene erfreute Esther Gertsch schon am Freitagnachmittag mit ihren Märli. Am Abend durften sich dann nochmals 20 Erwachsene in die Märchenwelt entführen lassen. "Am liebschte verzeue i Märli us der Schwiz u natürlech i mim Aemmitauer Dialäkt". Die Konolfingerin hat vor 10 Jahren ihre Ausbildung als Märchenerzählerin abgeschlossen. Die Erfahrung und das feine Gespür für die Märli spürt man. "Wenn ich die Märchen erarbeitet habe, merke ich nach mehrmaligem Erzählen, dass das Märchen zu mir passt". In jedem Märchen stecke eine gewisse Wahrheit, sagt Esther Gertsch weiter.
Köbi Chueschwanz
In ihren ganz speziellen Märchenschuhen - "sie unterstützen mich, wenn ich etwas grad nicht mehr weiss" - liest Esther Gertsch nicht einfach vor, nein die Märli werden eben richtig fesselnd ohne Vorlage erzählt. Vom ersten Kurzmärchen "Ds Märli u d'Wahrheit" an, verzauberte die Konolfingerin die Zuhörer:innen. "D'Ehre", "Ds Gschänk für e Vater" und "D'Geiss u der Löi" erfreute die Anwesenden, Für die gelernte Märchenerzählerin sind Märchen wie ein schöner Zauber - "i liebes, weni mit mine Märli d'Mönsche chli cha verzoubere". Zum Abschluss erzählte Esther Gertsch ihr "Lieblingsmärli". Der Oberländer-Bauer, eben "Köbi Chueschwanz", der seinem Traum - durch die Fee in der Nacht mehrmals angekündigt - nachging und auf der Aarebrücke in Thun unverhofft sein Glück fand. Zuhause fand der Bauer einen grossen Korb voll Gold und lebt - wenn er nicht gestorben ist - noch heute. So sind eben Träume im Märli sind nicht nur Schäume. Der grosse Applaus bewies es, auch Erwachsene können sich an der Märchenwelt - vor allem auch wenn sie so perfekt erzählt werden - erfreuen.
Segel setzen
Am Samstag und Sonntag wurde getreu dem Motto "Segel setzen" gebastelt. Segelschiffe in unzähligen Varianten wurden durch die Kinder erstellt. Hie und da brauchte es noch etwas Hilfe vom Bibliotheksteam oder den Eltern. Doch wenn die selbstgebastelten Schifflein dann im Becken schwammen funkelten die Augen erneut. Nicht nur für die Kinder oder die Erwachsenen bleibt das Biblioweekend in guter Erinnerung. "Wir sind zufrieden und glücklich, dass dieses doch intensive Wochenende Anklang fand", erklärte die Leiterin der Konolfinger Bibliothek, Claudia Beutler.