Kiesental - Schulterschluss ja, AG nein

Die Abgeordneten Gemeindeverband Ara Region Unteres Kiesental sprachen sich für einen Schulterschluss mit der Ara Freimettigen und Grosshöchstetten aus. Eine Aktiengesellschaft ist kein Thema.

Otto Neuenschwander / Wochen-Zeitung
Das Verdikt der Abgeordnetenversammlung der ARA Unteres Kiesental war eindeutig: Die Zusammenarbeit mit den zwei anderen Ara’s im Kiesental wird klar befürwortet, aber nicht auf der Basis einer Aktiengesellschaft. Christoph Gerber, Präsident des Gemeindeverbandes, erteilte im Vorfeld der Versammlung den Gemeinderäten der Verbandsgemeinden Hausaufgaben. Diese hatten sich zu überlegen, welche Marschrichtung der Verband künftig einzuschlagen habe. «Sind wir bereit, den Zaun zu öffnen und die Zusammenarbeit anzustreben? Ich will wissen, wie der Tenor in den Gemeinden lautet», richtete sich Gerber an die Abgeordneten. Bei einem Stimmenverhältnis von 31 zu zwei befürworteten die Anwesenden den Schulterschluss mit den beiden Ara’s Grosshöchstetten und Oberes Kiesental in Freimettigen. «Es ist schade um jeden Franken, den noch in die Anlage Grosshöchstetten investiert wird und darum soll die Zusammenarbeit möglichst rasch realisiert werden», begründete ein Abgeordneter den Entscheid seiner Gemeinde.

Vorläufig keine AG

In Zusammenarbeit mit der «Region Kiesental» wurde als mögliche Rechtsform des Schulterschlusses der drei Ara’s eine AG «light» vorgeschlagen. Diese hätte vorerst einen Personalpool beinhaltet, weil auf allen drei Anlagen in den nächsten Jahren Pensionierungen von Betriebspersonal anstehen. Später hätte die zu gründende AG auch den Betrieb der Anlagen übernehmen können. Diese Idee fand bei den Abgeordneten keine Gnade. Der Vorstand wurde einstimmig beauftragt, die Zusammenarbeit auf vertraglicher Basis voranzutreiben. Begründet wurde der Entscheid unter anderem aus finanziellen Überlegungen. Die übrigen Traktanden wurden einstimmig genehmigt, unter anderem die Jahresrechnung 2008, die um 250’000 Franken besser abschliesst als budgetiert.

Revisionsarbeiten in der ARA

Vor Sitzungsbeginn hatten die Abgeordneten Gelegenheit, einen Augenschein von den Renovationsarbeiten zu nehmen. Die beiden Faultürme, in deren Innerem die 32 Betriebsjahre ihre Spuren hinterlassen haben, werden total saniert. Betriebsleiter Jakob Schmid hofft, dass bis September 2009 der Betrieb in den Faultürmen wieder aufgenommen werden kann. In der Zwischenzeit wird der rohe Klärschlamm nach Thun abtransportiert.

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Otto Neuenschwander / Wochen-Zeitung
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Erstellt: 25.06.2009
Geändert: 26.06.2009
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