Oberdiessbach/Brenzikofen/Herbligen - Jugendarbeit erweitert ihren Radius

Seit vergangenem Februar ist das Kinder- und Jugendarbeits Team Konolfingen um zwei Personen auf zwölf angewachsen. Neu kümmern sich Nadine Rindlisbacher und Nina Pellei um den Nachwuchs in den Gemeinden Oberdiessbach, Brenzikofen und Herbligen.

Laura Fehlmann, info@bern-ost.ch

Das Bedürfnis nach Kinder- und Jugendarbeit wächst, und damit auch die Teams, welche sich auf Kinder und Jugendliche spezialisieren. «Die Gemeinden Oberdiessbach, Brenzikofen und Herbligen haben sich an uns gewendet, und kaufen seit Februar unsere Leistungen ein», sagt Remo Anderegg, Chef der Offenen Kinder- und Jugendarbeit Konolfingen. Für die drei neuen Gemeinden wurden die beiden Jugendarbeiterinnen Nadine Rindlisbacher und Nina Pellei angestellt zu 55, beziehungsweise zu 25 Prozent. Nina Pellei wohnt in der Region, und hat so bereits einen Bezug zu den Gemeinden, erklärt Anderegg weiter.

 

Bedürfnisse abklären

Um zu erfahren, was für Bedürfnisse die Jugendlichen haben, ist es wichtig, dass ihnen bewusst ist, dass es die Offene Kinder- und Jugendarbeit gibt, und Angebote vorhanden sind. Um ihnen das zu erklären, besuchten Pellei und Rindlisbacher Anfang März alle Klassen der Sekundarschule Oberdiessbach. Die Frauen befragten die Jugendlichen auch, wann sie grundsätzlich freie Zeit hätten, und welche Ideen sie hätten für ein Programm. Rasch wurde klar: Ganz oben auf der Liste stehen Ausflüge. Einer wurde bereits im Mai umgesetzt, am kantonalen Weiterbildungstag der Lehrpersonen: Mit 145 Jugendlichen aus dem ganzen Einzugsgebiet der Fachstelle (16 Gemeinden) besuchten die Jugendarbeitenden den Europapark in Rust (D).

 

Attraktive Aktivitäten

«Wir wollen bei den Jugendlichen im Gedächtnis bleiben. Deshalb besuchen wir sie regelmässig auf dem Pausenplatz, etwa um Flyer zu verteilen und auf anstehende Aktivitäten aufmerksam zu machen», erklären die zuständigen Jugendarbeiterinnen.  Um den Kontakt zu halten, hätten sie beim Papiersammeln Ende Mai den Jugendlichen ein Znüni gebracht. So bleibe man im Gespräch, was die Basis der Zusammenarbeit darstelle. «Und so erfahren wir auch, was sie beschäftigt, wo der Schuh drückt, und worauf sie Lust haben», sind sich die beiden Frauen einig, die mit ihrem Wissen die Aktivitäten so gestalten können, dass sie auch genutzt werden.

 

Es braucht Zeit

Vielfach braucht es eine Weile bis Jugendliche merken, dass sie ernst genommen werden, und dass sie die Aktivitäten und das Programm mitgestalten können. Ist es aber einmal so weit, kommen viele Ideen, die rasch umgesetzt werden müssen. «Es nützt den Jugendlichen wenig, wenn sie einen Vorschlag einbringen, und dieser erst ein Jahr später umgesetzt wird», wissen Pelei und Rindlisbacher. Ausserdem würden sich erfahrungsgemäss die Bedürfnisse von Teenagern schnell verändern, was für diese Altersgruppe typisch ist. Was gestern als extrem wichtig empfunden wurde, ist morgen unter Umständen schon vergessen. Das mache die Tätigkeit in der Jugendarbeit extrem spannend und herausfordernd.

 

Angebote vor Ort

Die Offene Kinder- und Jugendarbeit hat den Auftrag, den Zugang zu ihren Leisgtungen möglichst einfach und niederschwellig zu gestalten. Man könne nicht erwarten, dass Jugendliche aus allen 16 Gemeinden beispielsweise einen Filmabend in Konolfingen besuchen, ziele das an den Jugendlichen vorbei. Deshalb gehe man zu ihnen, und nicht umgekehrt, und die Angebote und Aktivitäten werden in den Gemeinden vor Ort erbracht.

 

[i] Nadine Rindlisbacher und Nina Pellei:

Nadine Rindlisbacher hat während ihres Studiums in Sozialer Arbeit ein Praktikum in einer Offenen Kinder- und Jugendarbeit in einem urbanen Gebiet absolviert und dabei ihre Begeisterung für die niederschwellige Arbeit mit Kindern und Jugendlichen entdeckt. Da sie selber auf dem Land aufgewachsen ist, hatte sie den Wunsch, die Offene Kinder- und Jugendarbeit auf dem Land kennenzulernen und ihre Arbeitserfahrung in diesem Umfeld zu vertiefen.

 

Nina Pellei hat nach der Ausbildung zur Fachfrau Betreuung EFZ in einer Kita viele Jahre im Aeschbacherhuus Münsingen gearbeitet und sich zur Sozialpädagogin weitergebildet.

 

Auf Wunsch der beiden Jugendarbeiterinnen fand ein Gespräch nur mit Remo Anderegg statt.  Die Fragen von Bern-Ost beantwortete er telefonisch.


Autor:in
Laura Fehlmann, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 24.06.2023
Geändert: 24.06.2023
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