Herbligen - Voranschlag sieht rote Zahlen vor

Bei Aufwendungen von 1,827 Millionen Franken rechnet der Voranschlag 2016 mit einem Fehlbetrag von knapp 87 000 Franken - obwohl die Gemeinde mehr Steuereinnahmen budgetiert.

Stefan Kammermann, Berner Zeitung BZ

«Das Budget präsentiert sich immerhin besser als im Vorjahr», sagte Finanzverwalterin Ladina Luppi an der Gemeindeversammlung in Herbligen. Sie sprach damit den Fehlbetrag im Voranschlag für das kommende Jahr an.

Bei einem Gesamtaufwand von 1,827 Millionen Franken wird ein Defizit von knapp 87'000 Franken prognostiziert. Dies, obwohl die Steuereinnahmen der Gemeinde mit 1,381 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr um rund 150'000 Franken höher budgetiert sind.
Wie Gemeinderat Urs Bieri ausführte, weist der Finanzplan in absehbarer Zeit auf ein Minus bei den Spezialfinanzierungen Wasser und Abwasser hin. Zudem werde auch das Eigenkapital von rund 950 000 Franken bis zum Jahr 2020 auf knapp 800'000 Franken sinken. «Wir müssen diese Entwicklung im Auge behalten», betonte der Gemeinderat. Das Budget bei gleich bleibender Steuer­anlage von 1,70 Einheiten wurde schliesslich oppositionslos gutgeheissen.


Diskussion um Kredit


Diskussionen löste an der Versammlung das Vorhaben aus, die Gemeindeverwaltung für 130'000 Franken zu sanieren. «Es wird von Fusionen gesprochen. Da stellt sich schon die Frage, wie lange wir dieses Gebäude noch brauchen», hielt ein Votant fest. «Die Antwort ist schwierig. Sollte es dereinst zu einer Fusion kommen, wird dies bestimmt noch Jahre dauern», meinte Gemeindepräsident Samuel Zwahlen. Zudem seien ei­gene Verwaltungsräume auch mit der Sanierung eine günstige Lösung.

Am Schluss der Diskussion sprachen sich die 32 Anwesenden (rund 7 Prozent der Stimmberechtigten) mit einer Gegenstimme für den Sanierungskredit von 130'000 Franken aus. Gutgeheissen wurde ebenso das revidierte Gebührenreglement. «Es verpflichtet, die Gebühren künftig nach dem Verursacherprinzip zu erheben», erläuterte der Gemeindepräsident. Das überarbeitete Reglement tritt mit dem Jahreswechsel in Kraft. Ersatzlos aufgehoben wurde das Waldreglement. Ein Thema war an der Versammlung zudem die aktuelle Flüchtlingssituation. Ein Bürger erkundigte sich nach dem Stand in der Gemeinde.


Herbligen habe eine Anfrage erhalten, Flüchtlinge aufzunehmen, wie alle anderen Gemeinden auch. «Wir haben aber kaum Möglichkeiten, Asylsuchende zu beherbergen», erklärte Samuel Zwahlen. Die Zivilschutz­anlage sei aufgrund ihrer Lage nicht geeignet.


Aufs neue Jahr kommt es zu einem Wechsel. Nach neun Jahren im Gemeinderat hat Theres Büschlen-Keller ihren Rücktritt erklärt. Als einzige Kandidatin wurde Kathrin Wüthrich-Kaiser vorgeschlagen und still gewählt.


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Stefan Kammermann, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 28.11.2015
Geändert: 02.12.2015
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