Grosshöchstetten - Schulprojekt gegen Littering wird belohnt

In einer Projektwoche haben fast 300 Schüler von Kindergarten, Primar- und Realschule gemeinsam ein Abfallprojekt erarbeitet. Der Kanton zeichnete die Schule gestern mit einem Preis aus, dem "Litterking".

Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ
Die Glocke schrillt zur Pause. Florence Wittwer isst einen Apfel. Die Siebtklässlerin weiss: Die Reste davon gehören in den Grüncontainer. Nicole Rothenbühler freut vor allem, dass die PET-Flaschen nicht mehr im Abfall landen. «Es ist richtig gut, dass wir die Getränkeflaschen korrekt entsorgen können», sagt die Neuntklässlerin. Die beiden nahmen im Mai 2012 an einer Projektwoche gegen Littering teil. Das sichtbare Resultat: Neben dem Eingang des Schulhauses Grosshöchstetten stehen Container für Grünabfall, PET, Alu, Karton und Restabfall. Es ist sauber. Ein einziges Papierchen liegt auf dem Rasen und fällt auf.

«Nachhaltige Wirkung»

Nebst dem Bewusstsein für Materialien, Recycling und die Entsorgung sieht Schulleiter Urs Trachsel auch «sozial eine nachhaltige Wirkung». Dies vor allem, weil die Kinder in durchmischten Altersgruppen zusammengearbeitet haben. Unter dem Thema «Aus Alt mach Neu» stellten sie Dekor und Schmuck her, sie lernten die Zusammensetzung des Haushaltabfalls und die Materialien kennen und besuchten den Entsorgungshof Grosshöchstetten. Dort zeigt die Projektwoche offenbar auch Wirkung: Das Personal des Entsorgungshof berichtet von einer merklich höheren Frequenz Abfallentsorgender. Sie haben auch beobachtet, dass immer öfter Kinder ihre Eltern motivieren und beim fachgerechten Entsorgen begleiten und anleiten.

Das Engagement in der Projektwoche wurde belohnt. Gestern reiste eine Delegation der Schule Grosshöchstetten nach Bern, um einen Preis aus den Händen von Regierungsrätin Barbara Egger entgegenzunehmen. Die 2000 Franken werden, so Schulleiter Trachsel, «nachhaltig verwendet». Etwa als Zustupf für die lang geplante Kletterwand.


Berner Wassertag

Am gestrigen Berner Wassertag stand auch das Thema Abfall im Zentrum. Denn: «Abfalltrennung ist an den Schulen leider noch nicht überall selbstverständlich», sagt Heinz Habegger, Vorsteher des Amts für Wasser und Abfall.

Deshalb habe man sich auf die Suche nach beispielhaften Schulen gemacht, die andere beflügeln könnten. Ausgehend von einer Motion im Berner Grossen Rat, initiierte die Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion in Zusammenarbeit mit der Erziehungsdirektion den Wettbewerb «Litterking». Neun Projekte wurden eingereicht. Davon sind gestern deren fünf für ihren vorbildlichen Umgang mit Abfällen und ihre Massnahmen im Kampf gegen das Littering mit «Litterking» ausgezeichnet worden. Jede der Schulen erhält 2000 Franken.

Die Preisgekrönten: Kindergarten, Primar- und Realschule Grosshöchstetten, Heilpädagogische Schule Langenthal, Ecole secondaire de Malleray, Gymnasium und Fachmittelschule Thun Seefeld und Schule Wangen an der Aare.


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Erstellt: 08.03.2013
Geändert: 08.03.2013
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