Grosshöchstetten - Mundartrock im Doppelpack

Die beiden Mundartrock-Bands «Burger» und «Trummer» boten mit ihrem Auftritt in der «kühltür» einem gut gelaunten Publikum beste Unterhaltung.

jsg / Wochen-Zeitung
Sowohl Samuel Burger wie Christoph Trummer stammen aus dem Berner Oberland. Der eine Pfarrer, der andere Lehrer, beide haben das Anliegen, unter den überall aufstrebenden Mundart-Rockgruppen eigene Akzente zu setzen. Dies ist, wenn auch auf verschiedene Arten, gelungen, wobei man bei Trummer mehr unkonventionelle Ideen zu Gehör bekam als bei Burger.

Der suchende Denker

Die Songs von Samuel Burger handeln von den Erfahrungen und Erlebnissen als Seelsorger und sind nie erfunden. Die Suche nach Sinn oder Unsinn täglicher Gewohnheiten, aber auch nachdenkliche Fragen nach dem Sinn des Lebens überhaupt, prägen die meisten seiner Texte. In «I dänke a di» und «Grossi Reis» traten diese Aspekte besonders deutlich und einfühlsam hervor. Sich selber auf der Gitarre begleitend und Mundharmonika spielend wurde Burger durch seinen Sohn Micha (drums) und Daniel Flückiger (E-Bass) unterstützt. Für den gesamten Auftritt der drei hätte man sich gerne eine Spur mehr Lockerheit, Spontaneität und Spritzigkeit gewünscht.

Der spontane Optimist

«S chunnt scho guet» heisst einer der Songs von Christoph Trummer. Dies war auch das Motto der zum Teil sehr ideenreichen, mit reinen Instrumentalpassagen angereicherten Songs. Zurücklehnen war nicht gefragt, man wartete nach einer Einleitung meist gespannt auf die Fortsetzung der Texte, die nicht selten völlig anders ausfiel, als man dies im Voraus zu ahnen schien. Trummer nahm sich die Freiheit heraus, auch skurrile, unwirkliche Gedanken zu spinnen, die er meisterhaft in die rockende oder säuselnde Akkustik seiner Begleiter zu interpretieren wusste. Zudem besitzt er die Fähigkeit, mit wenig Worten eine tolle Bühnenpräsenz zu markieren und das Publikum zu fesseln. Dass Trummer Feines zu bearbeiten weiss, bewies er mit «Truurigi Ouge», und dass die völlige Hingabe nicht mehr fern ist bei «Dorf u Stadt».

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jsg / Wochen-Zeitung
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Erstellt: 18.02.2010
Geändert: 18.02.2010
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