Grosshöchstetten - Gespannte Ruhe im Dachstock

Ensemble Punktum: Das junge Sextett – Bläserquintett und Klavier – nahm das Publikum am vergangenen Samstag mit auf eine klassische Reise.

kel, Wochen-Zeitung
Im Dachstock des Primar- und Realschulhauses herrscht unter den vielen Zuhörern absolute Stille, als die sechs Musiker auf ihren Instrumenten die ersten Töne des Prélude à l’après-midi d’un faune vom Komponisten Claude Debussy erklingen lassen. Das Liebeswerben eines Fauns wird meisterhaft hervorgehoben durch das Fagott, dem Natalie Holzer tolle Töne entlockt und es Purzelbäume schlagen lässt.

Das Musikstück Pavane pour une infante défunte aus den Werken von Maurice Ravel, das vom Tod einer Prinzessin handelt, wird von den Musikern gekonnt in Szene gesetzt. Das Fagott klingt tief und traurig, doch die Töne der Querflöte, gekonnt gespielt von Angela Tschanz, entziehen dem Stück die schwere Stimmung.

Stephanie Reist am Klavier entlockt ihrem Instrument feine Töne und begleitet die Begräbnismelodie im Hintergrund. Die Oboe, meisterlich gespielt von Stefan Arni, setzt dem Musikstück mit seiner Leichtigkeit einen feinen Schlusspunkt ohne Wehmut auf. In Ravels Märchenbilder aus Ma mère l’Oye werden Erinnerungen an die Kindheit geweckt, als im Stück Les entretiens de la belle et la bête Daniel Allenbach seinem Horn brummige Töne entlockt und so zusammen mit dem Fagott das Biest ertönen lässt. Die Oboe und Flöte zaubern perlende Töne und verzaubern als schöne Belle. Im Stück Le jardin féerique lädt das Klavier die Zuhörer ein zum feinen Hinhören und die Klarinette, gespielt von Roland Bärtschi, setzt leise ein. Gemeinsam gehts in den Feengarten. Mit Werken von Claude Debussy geben die Künstler ihr Können nochmals zum besten und spielen gekonnt Stücke aus Petite Suite.

Mit einem Zugabestück von Gabriel Fauré machen sich die Zuhörer nach gut 80 Minuten auf den Heimweg und tragen noch verschiedene Sinfonien im Herzen.

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Erstellt: 23.10.2014
Geändert: 23.10.2014
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