Grösshöchstetten - Bunt gemischte Klangfarben

Bei seinem nach 2012 zweiten Auftritt in der «kühltür» begeisterte James Gruntz und seine Band mit tollen Klangfarben. Er sorgte mit seiner Musik für grosse Stille.

jsg, Wochen-Zeitung
Wenn das gesamte Publikum bei den berührenden Songs bis zum allerletzten Ton oder noch paar Sekunden darüber hinaus mäuschenstill bleibt, muss von der Bühne her schon ein besonderer Draht vorhanden sein. Dies war denn auch während des ganzen Konzerts der Fall. Der Applaus erfolgte jeweils nach der Stille.

Beat und Balladen  

Insider wissen bereits, dass Gruntz mit seiner Stimme die verschiedensten Klangfarben vermitteln kann. Zusammen mit seiner Band, die lediglich aus zwei Akkustikgitarren, dem E-Bass und Schlagzeug besteht, gelingt es ihm, scheinbar mühelos, das Publikum so zu faszinieren, dass die Aufmerksamkeit ausserordentlich gut bleibt. Selber am Keyboard oder mit der Ukulele, in kernigem Englisch singend, die Kopfstimme einsetzend oder lediglich lallend, zelebriert er rockigen Beat, feinste Balladen oder unter Zusatz von passender Elektronik einen Abstecher zu Soul und Pop. Beatbox wird nicht mehr so oft eingesetzt wie in früheren Arrangements.

Auffallend, dass die meisten Songs für den Schluss ausgeblendet oder überraschend mit feinen, leisen Tönen beendet werden. Dies erklärt wohl weitgehend, warum dann jeweils die Stille im Publikum entsteht. Etliche Titel stammten aus der letztes Jahr erschienen CD «Belvedere», deren Idee von Gruntz selbst als «Heimkehr und Referenz für die Musik aus der Schweiz» betitelt wird. 

Man kann sich der Stimme und Ausdrucksweise des Songwriters, der bekanntlich zwei Music-Awards abräumte, nicht entziehen. Weil dazu die Sound- und Lichttechnik noch perfekt war, wird der Abend in der «kühltür» unvergesslich bleiben.

Autor:in
jsg, Wochen-Zeitung
Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 13.05.2015
Geändert: 13.05.2015
Klicks heute:
Klicks total: