Silvia Fuchs in der Galerie Atelier: "Es ist, wie mit blossen Händen in der Erde graben"

Vom 17. Juni bis zum 3. Juli zeigt Silvia Fuchs in der Galerie Atelier Worb zwei Objektserien, sowie Ölbilder. In ihrem Schaffen verschmelzen Bilder aus verschiedenen Schaffensperioden miteinander, und aus den unterschiedlichsten Fundstücken entstehen neue eigenständige Körper.

pd/ib, info@bern-ost.ch

Die Inspiration für das Schaffen von Silvia Fuchs kommt aus der Natur, schreibt Andrea Widmer von der Galerie Atelier Worb. "Fundstücke, Dreck, Steine, ein Stück Holz; alles hat für sie einen Wert und kann zum Ausgangspunkt eines Werkes werden, bestimmt seinen Inhalt und führt die Künstlerin zu dessen Bedeutung", so Widmer. "Wie wir es schon als Kinder gemacht haben: mach mir 'ä Chritzleta' und ich mache etwas daraus. So arbeite ich heute noch", zitiert Widmer die Künstlerin.

 

Sei es bei ihren Objekten, die aus Zufallsfunden entstehen oder der Malerei, die Herangehensweise bleibe die gleiche und sei der rote Faden, der sich durch ihr Werk ziehe. "Bei der Malerei geht sie nicht sehr sanft mit dem Untergrund oder ihren Werkzeugen um, sie spachtelt, schleift, kratzt, verwirft übermalt, bis sie eine Spur findet, die sie weiterverfolgt und hält doch eine klare Form- und Farbsprache bei", schreibt Widmer weiter. "Es ist, wie mit blossen Händen in der Erde graben. Man stösst auf Steine und Wurzeln, gewinnt immer mehr an Tiefe und manchmal findet man sogar einen Schatz", beschreibt Silvia Fuchs ihren Malprozess.

 

Dritter Auftritt in Worb

Geboren und aufgewachsen ist die Künstlerin in Siders im Kanton Wallis. Von 1983 bis 1988 besuchte sie die École cantonale des Beaux-Arts in Sitten und machte ihren Abschluss mit Schwerpunkt Malerei. Seit 2010 ist sie freischaffende Künstlerin. Ebenfalls seit 2010 hat Silvia Fuchs ihr Schaffen regelmässig an Gruppen- und Einzelausstellungen präsentiert und auch im Atelier Worb war sie bereits zweimal zu Gast, nämlich 2014 in einer Einzelausstellung und 2019 anlässlich der Weihnachtsausstellung.

 

Verschmelzung von Fundstücke

"In der Objektserie 'Robinson' verschmelzen Zufallsfunde mit anderen Fundstücken, bleiben aber in ihrer vorgefundenen Form bestehen. In dem Silvia Fuchs Gegenstände zusammenfügt, die sich in Form, Stofflichkeit und Geschichte unterscheiden, erschafft sie neue, eigenständige Körper mit einer eigenen, oftmals überraschenden Bedeutung", so Widmer.

 

Mit "Demokratie wächst nicht auf den Bäumen" zeigt Silvia Fuchs eine weitere Objektserie. "Sie fügt Werkzeugstiele mit Gegenständen zusammen, die vom Wesen her nichts mit einem Arbeitsinstrument gemein haben und doch weiterhin den Anschein einer Gerätschaft wahren." Dabei überlasse es die Künstlerin den Betrachtenden diesen Werkzeugen eine Funktion zuzuschreiben und lade sie dazu ein, allgemein über die Demokratie und deren Instrumente nachzudenken.

 

Alte mit neuen Bildern kombiniert

"Die Arbeitsweise, die Silvia Fuchs bei ihren Objekten anwendet, weitet sie auf die Malerei aus. Sie kombiniert alte mit neuen Bildern, dabei werden ältere Werke teilweise übermalt, gedreht oder so belassen. Unterschiedliche Schaffensperioden und Zeiterfahrungen fliessen ineinander über und lassen so immer wieder neue Spannungen entstehen." In der Ausstellung in der Galerie Atelier Worb würden auch neue, nicht kombinierte Bilder zu sehen, wobei auch bei ihnen das Zusammenspiel von verschiedenen Elementen zum Tragen komme.

 

[i] Ausstellung
Vernissage: Freitag, 17. Juni 2022, ab 18 Uhr; Öffnungszeiten: Fr 17-19 Uhr, Sa 14-17 Uhr, So 13-16 Uhr; Die Künstlerin ist jeweils an den Sonntagen anwesend.

 

[i] Mehr über Silvia Fuchs unter silviafuchs.com und über die Galerie Atelier Worb unter atelierworb.ch.


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Erstellt: 09.06.2022
Geändert: 09.06.2022
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