Grosshöchstetten - Trotz Defizit noch keine Steuererhöhung

Die Gemeinde Grosshöchstetten wird 2022 ein Minus von über einer halben Million Franken einfangen. Vielfach wurde bereits von einer Steuererhöhung gesprochen, vor allem im Zusammenhang mit dem Freibad. An der Gemeindeversammlung sagte der Gemeinderat, warum die Steuern doch noch nicht rauf gehen.

Isabelle Berger, info@bern-ost.ch

"Wir haben ein Defizit, aber wir kommen noch nicht mit einer Steuererhöhung", sagte Gemeinderätin Caroline Devaux (FDP). Der Gemeinderat habe alles probiert, um das Defizit von über einer halben Million Franken abzuwenden. Aber der Kanton mache ihnen einen Strich durch die Rechnung. "Wir müssen über 400 000 Franken mehr in den Finanz- und Lastenausgleich geben", so Devaux.

 

Die Gemeinde verfüge aber über ein gutes Eigenkapital. Dieses liege nach dem Defizit immer noch über den vom Kanton geforderten drei Steuerzehnteln. Darum gebe es noch keine Steuererhöhung.

 

Eigenkapital unter Null in vier Jahren

Noch keine. Denn der Finanzplan zeigt ein düsteres Bild punkto Eigenkapital: "Ab 2026 kämen wir in ein Defizit von rund 50 000 Franken", so Devaux. Kosteneinsparungen seien nötig, aber schwierig. "Vermutlich kommen wir nicht um eine Steuererhöhung herum, damit wir den Finanzhaushalt im Lot halten können."

 

Bald weiterer Entscheid in Sachen Schule Schlosswil

Gemeinderat Peter Däpp äusserte sich an der Gemeindeversammlung zum Stand der Dinge in Sachen Zukunft des Schulstandorts Schlosswil. "Ab nächstem Sommer kommen die Kindergartenkinder per Schlubus nach Grosshöchstetten", so Däpp. Damit verbleibt noch die Primarstufe im Schulhaus Schlosswil. "Im Frühling wird der Gemeinderat entscheiden, wann die 1.- bis 6.-Klässler nach Grosshöchstetten kommen", so Däpp.

 

Pläne im Märit Pintli

An der Gemeindeversammlung informierte Gemeinderätin Karin Wüthrich Leemann zudem, dass im Sommer im jetzigen Märit Pintli der "Bühlmatte Treff" eröffnet wird. Er soll ein Begegnungsort für Jung und Alt werden, an dem Aktivitäten stattfinden und Wissen geteilt wird.

 

Das Budget im Detail

Das Budget 2022 sieht einen Aufwand von rund 18.1 Millionen Franken, einen Ertrag von rund 17.6 Millionen Franken und einen Aufwandüberschuss von rund 500 000 Franken im Gesamthaushalt vor. Im Allgemeinen Haushalt beträgt der Aufwand rund 14.5 Millionen Franken, der Ertrag rund 13.9 Millionen Franken und der Aufwandüberschuss 590 000 Franken.

 

Die Steueranlage für die Gemeindesteuern beträgt 1,52 Einheiten der einfachen Steuer. Diejenige für die Liegenschaftssteuern 1,0 Promille des amtlichen Werts. Die Gemeinde plant  2022 Investitionen von rund 4.5 Millionen Franken. Der grösste Betrag mit rund 2 Millionen Franken ist für die Abwasserentsorgung vorgesehen. Die Gemeindeversammlung genehmigte das Budget einstimmig.


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Isabelle Berger, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 17.12.2021
Geändert: 21.12.2021
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