Frauenlauf: Mit Risiko und frischen Beinen
Die Rubigerin Maja Neuenschwander hat am Sonntag beim Frauenlauf in Bern Chancen aufs Podest.
Wie üblich nach einem kräftezehrenden Wettkampf legte die Bernerin eine mehrwöchige Regenerationspause ein – unterbrochen nur von einem Bahnrennen an den Schweizer Vereinsmeisterschaften, das sie ihrem Club STB zuliebe bestritt. Ein «grosser Chrampf» sei dieser 3000-Meter-Lauf gewesen, sagt Neuenschwander. «Ich war noch eine Stunde danach kaputt.»
Am Sonntag, wenn sie beim Frauenlauf über 5 km an den Start geht, wird die
Erholungszeit bestimmt einiges kürzer sein. Wohl bestreitet die 35-Jährige ihren ersten seriösen Wettkampftest seit Wien, doch nach drei Wochen regulärem Training tut sie dies mit gutem Gefühl. «Ich werde etwas riskieren und meine Haut so teuer wie möglich verkaufen», sagt die beste Marathonläuferin der Schweiz.
Vor Jahresfrist hatte sie sich ähnlich angriffslustig gezeigt – und einen Exploit gelandet. Hinter der überlegenen Viktorija
Pogorielska und Cynthia Kosgei belegte sie mit persönlicher Bestzeit Platz 3.
Eine zähe Gegnerin
Es würde nicht sonderlich erstaunen, wenn Neuenschwander morgen wieder aufs Podest stiege. Kann sie sogar die meistgenannte Favoritin, die dreifache Frauenlauf-Siegerin Pogorielska, in Bedrängnis bringen? Die Lokalmatadorin hat ihre Zweifel; einerseits weil sie um die sehr gute Verfassung der Ukrainerin weiss, die heuer schon beim GP Bern siegte. Andererseits vergisst die Langstreckenspezialistin nicht zu erwähnen, dass die Distanz für sie zu kurz ist.