First Responder Gumm: Schnelle Hilfe bei Herznotfällen
Seit dem 20. Dezember ist die First-Responder-Gruppe Gumm und Umgebung im Einsatz. Die ausgebildeten Laienhelfer sollen bei Herzkreislaufstillständen die Zeit bis zum Eintreffen der Ambulanz überbrücken und so die Überlebenschancen erhöhen.
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
Rund 8'000 Menschen pro Jahr erleiden in der Schweiz einen Herzkreislaufstillstand. Trotz Verbesserungen im Rettungswesen und technischer Neuentwicklungen, z.B. automatische Defibrillatoren, überleben die Betroffenen nach wie vor nur in ca. 3 bis 5 Prozent der Fälle. Der Grund: Meist dauert es zu lange bis zum Eintreffen der Rettungskräfte.
Jede Minute zählt
"Die Überlebensschancen sinken mit jeder Minute um 10 Prozent. Das heisst, nach spätestens 10 Minuten sollte eine Herzmassage oder Defibrillation einsetzen", erklärt Carmen Aebi. Die Biglerin arbeitet als Pflegefachfrau auf der Notfallstation des Spitals in Burgdorf, ist Lehrerin im Samariterverein Walkringen und leitet die First-Responder-Gruppe Gumm und Umgebung. "Wenn in unserer Region [Gemeinden Arni, Biglen, Landiswil und Walkringen; Anm. der Red.] ein Notfall ist, werden wir alle per SMS informiert. Wer kann, geht hin. Seit es uns gibt, hatten wir drei Fälle und es waren jeweils zwei bis fünf von uns vor Ort. Wir haben ein grosses Gebiet, aber unsere Mitglieder sind gut darüber verteilt."
Helfer in gelben Westen
Die fünfzehn Mitglieder der Gruppe sind grösstenteils Samariter. Einige haben einen fachlichen Hintergrund, arbeiten etwa als Rettungssanitäter. Sie sind dem Spital Emmental unterstellt und werden von da geschult und mit Material ausgerüstet. "In unserem Rucksack sind Handschuhe, Gesichtsmaske und die gelben Westen", erklärt Aebi. Ein Defibrillator gehört nicht zur Ausrüstung. "Aber wir kennen die Standorte. Es hat in vielen Dörfern einen. Wer auf dem Weg daran vorbeikommt, geht ihn holen, aber einen Umweg machen wir nicht. Eine baldige Herzdruckmassage ist wichtiger."
[i] Die Alarmierung der First Responder per sms geschieht direkt durch die Sanitätspolizei, wenn diese über die Nummer 144 von einem Notfall in der Region erfährt.
[i] Der Samariterverein Walkringen auf BERN-OST...