Ferenberg - Der lange Weg zum Ausbau
Das Gasthaus Alpenblick Ferenberg will seinen Hotelbetrieb ausbauen. Beim Baugesuch gibt es aber noch ein Problem.
Die Region Bern braucht dringend neue Hotelbetten. Bereits vor drei Jahren machte Markus Lergier, Direktor von Tourismus Bern, in dieser Zeitung auf das Bettendefizit aufmerksam. «Die Hotelentwicklung in Bern hat mit der touristischen Infrastrukturentwicklung nicht mitgehalten», sagte Lergier damals. Das Defizit bezifferte er 2013 mit 500 bis 600 fehlenden Betten.
Frankenschock zum Trotz: Auch drei Jahre später ist die Situation noch immer dieselbe. «Wir freuen uns über jede Erweiterung von Gasthäusern und Hotels in Bern und Umgebung. Die Region Bern braucht nach wie vor dringend zusätzliche Kapazitäten», so Lergier heute.
1700 Übernachtungen pro Jahr
Das Bauprojekt des Gasthaus Alpenblick Ferenberg könnte diesen Bedarf zwar nicht alleine beseitigen, aber es wäre zumindest ein Schritt in diese Richtung. 8 Zimmer zählt das Gasthaus am Bantiger heute. Mit rund 1700 Übernachtungen im Jahr ist der Betrieb durchs Jahr hindurch gut ausgebucht.
Neue Kapazitäten sind deshalb schon seit längerer Zeit ein Thema. Weil das Gasthaus aber in einer Weilerzone steht, ist ein Um- respektive Ausbau wegen der geltenden Bauvorschriften erschwert. Andreas Rickly, Inhaber und Betreiber des Gasthauses, musste deshalb im Vorfeld zahlreiche Abklärungen tätigen, was geht und was nicht.
«Teilweise ablehnend»
Ende 2015 zeichnete sich nun eine Lösung ab. Im Dezember wurde das Bauvorhaben publiziert. Der Kernpunkt des Projekts: Der Abbau und Wiederaufbau des Dachgeschosses. Der Hotelbetrieb könnte somit von heute 8 auf neu 15 Zimmer ausgebaut werden – das Maximum der erlaubten Zimmerkapazität in dieser Zone. Beim zuständigen Regierungsstatthalteramt gingen während der Einspruchsfrist keine Beschwerden ein.
Allerdings fiel der Fachbericht der kantonalen Denkmalpflege «teilweise ablehnend» aus. Bemängelt wird die neue Lösung für die Lukarnen, heisst es seitens der zuständigen Bauverwaltung der Gemeinde Bolligen. Das örtliche Architekturbüro Schneider Architektur & Planungen musste die Pläne deshalb noch einmal überarbeiten und neu einreichen. Der Ball liegt somit erneut bei der Denkmalpflege. Deren Bescheid wird in den kommenden Tagen erwartet.
Bei der Gemeinde zeigt man sich zuversichtlich, dass die Differenzen noch geklärt werden können. Auch Bauherr Andreas Rickly rechnet nach wie vor damit, dass das Projekt realisiert werden kann. Er will sich wegen des laufenden Verfahrens aber erst konkret äussern, wenn sich eine Lösung abzeichnet.