Wichtrach - Wird die Schule zentralisiert?
Die Gemeinde Wichtrach muss ihre Schullandschaft überarbeiten. Eine Spezialkommission sieht die Zentralisierung der Schulen am Standort Stadelfeld als beste Variante. Doch was passiert mit den ehemaligen Standorten?
Die aktuellen hohen Schüler*innenzahlen, der immer grösser werdende Platzmangel und die Prognose, dass die Anzahl der Schüler*innen weiterhin steigen wird, drängen dazu, etwas an der Infrastruktur des Schulsystems zu ändern. "Wir müssen etwas machen", sagt der Gemeindepräsident Bruno Riem. Eine Spezialkommission kümmert sich um das Schulraumprojekt.
Unter der Leitung von Riem wurden bereits verschiedene Abklärungen zum Zentralisierungsprojekt gemacht. Dieses ist laut der Kommission die sinnvollste Lösung. Die Idee dabei ist, bei der Primarschule im Stadelfeld anzubauen und dort ein Zentrum für alle Stufen zu errichten. Dafür sprechen würde zum Beispiel, dass es keinen Standortwechsel für die Schüler*innen geben würde, wenn das nächste Schuljahr anbricht. Es würden alle Jahrgänge am gleichen Ort versammelt.
Was passiert mit den anderen Schulhäusern?
Wenn das Projekt der Zentralisierung umgesetzt werden kann, könnten die anderen Liegenschaften verkauft werden und zur Finanzierung des neuen zentrierten Schulhauses beitragen, sagt Riem. Es werde sicher nicht einfach, das Projekt so umzusetzen, wie sich das die Kommission vorstellt. "Wir müssen gut argumentieren", so Riem.
Eine andere Möglichkeit sei, dass die aktuellen Standorte saniert und jeder etwas ausgebaut wird. "Am Ende ist es eine Geldfrage, bauen muss man sowieso." Riem tendiert aber doch zur Zentralisierungsvariante, da es einige Dinge vereinfachen würde. Es müsse zwar ein Schulbus eingeführt werden. Dafür gäbe es weniger Diskussionen darüber, dass einige Schüler*innen einen längeren Schulweg hätten, weil sie ein anderes Schulhaus besuchen müssen. Ausserdem könne die neue Schulform des Lehrplans 21 nur durch die Zentralisierung gewährleistet werden.
Ein weiter Weg
Mit dem Infoanlass für die Bevölkerung am dritten September will die Spezialkommission das Projekt vorstellen. Am Anlass werden auch offene Fragen beantwortet. Nach der Infoveranstaltung wird das Mitwirkungsverfahren eingeleitet. "Wir wollen spüren, wie ist die Meinung von aussen", sagt Riem. Aufgrund der Rückmeldungen will der Gemeinderat im November entscheiden, ob das Projekt der Zentralisierung weitergeführt wird, oder ob eine Alternative gefunden werden muss.
Aus Fehlern lernt man
Damals beim Neubau im Stadelfeld habe man zu wenig langfristig gedacht. "Es wurde nur das gebaut, was gerade nötig war", sagt Riem. Das könne daran gelegen haben, dass man sparen wollte, da zu dieser Zeit das Hochwasserschutzprojekt sehr kostenintensiv war. Jetzt sähe die Verschuldungssituation jedoch besser aus. Darum sagt er: "Das Wichtigste für mich ist, dass wir etwas Nachhaltiges für die nächsten Jahrzehnte schaffen. Die Frage ist, was ist das Beste für die Gemeinde und für die Schüler*innen?"
[i] Der Infoanlass zum Projekt findet am dritten September um 19:30 Uhr in der Mehrzweckhalle im Schulhaus am Bach statt. Der Anmeldeschluss ist am 31. August.