Eidgenössisches Hornusserfest Limpach: Die Hornussergemeinde Vechigen
Sinneringen-Vechigen A hat überlegen die Teamwertung in der 5. Stärkeklasse gewonnen. Die Gesellschaft stammt aus einer Gegend, in der Hornussen auch auf den Pausenplätzen in Schulen ein Thema ist.
Wenn man von Bern Richtung Worb fährt, begibt man sich kurz vor dem Ziel auf das Gebiet der Gemeinde Vechigen. Die Dörfer Boll/Sinneringen, Vechigen, Lindental, Dentenberg, Utzigen, Littewil, Radelfingen und Lauterbach gehören zu ihr, ein grösserer Teil ist hügelig und ländlich geprägt. Hier ist mit Wäseli eine der erfolgreichsten Hornussergesellschaften zu Hause. Aber nicht nur. Auch an anderen Orten der Gemeinde wird geschlagen und abgetan.
So auch bei Sinneringen-Vechigen, das eine ausgezeichnete Saison hinter sich hat. Die A-Mannschaft schaffte in der Meisterschaft 2015 den Aufstieg in die 1. Liga, die B-Equipe die Promotion in die 4. Liga, und gestern folgte der nächste Erfolg. Sinneringen-Vechigen A entschied den Wettkampf in der 5. Stärkeklasse mit 72 Punkten Vorsprung auf Reutenen A für sich. «Wir haben uns während der Saison von Spiel zu Spiel gesteigert», sagt Hansueli Schindler (36). «Heute haben wir eine Leistung gezeigt, die fast über unseren Verhältnissen liegt.» Sein Bruder Beat (33) ergänzte: «Als einer der Favoriten sind wir schon gestartet. Dazu durften wir aber auch keine Nummer kassieren.»
Hansueli und Beat Schindler waren die klar besten Schläger im Team und ragten aus der generell starken Equipe heraus. Beide klassierten sich unter den besten sieben in der Einzelwertung und holten den Silberkranz; Hansueli Schindler verpasste als Zweiter mit einem Punkt Rückstand auf Sieger Marco Rychard die Teilnahme an der Königsstich-Qualifikation nur knapp. «Ich nehme es, wie es kommt, und gratuliere dem Sieger», meinte er.
Gutes Verhältnis
Die Brüder bewirtschaften im Ortsteil Lindental gemeinsam einen Bauernhof. «Die meisten Hornusser dort spielen für Sinneringen-Vechigen», sagen sie. «Wir stiessen bereits als Junghornusser zu dieser Gesellschaft und sind ihr treu geblieben.» Neben ihr und Wäseli existieren auch noch die HG Utzigen, die HG Dentenberg und die HG Dieboldshausen. Das Hornussen sei in den Ortsteilen durchaus ein Thema, über das gesprochen werde. «Auch auf den Pausenplätzen an den Schulen», sagen Hansueli und Beat Schindler. Das Verhältnis unter den Gesellschaften sei gut; man werbe sich die Hornusser nicht gegenseitig ab.
Was wichtig ist in einer Zeit, in der ein Verein sich stets darum bemühen muss, den Bestand an Spielern auch für die mittelfristige Zukunft zu sichern. «Es kann immer sein, dass einer es in einer höheren Liga versuchen will», sagt Hansueli Schindler. «Dann ist das kein Problem.» Wäseli ist ein NLA-Spitzenteam, Utzigen eben in die NLB abgestiegen. Man interessiere sich dafür, wie die anderen Teams aus der Gemeinde abschneiden würden. Die Schindler-Brüder besuchen auch Spiele von Wäseli. Dessen A-Team wartet seit 2010 auf einen grossen Erfolg auf nationaler Ebene. Damals gewann es den neunten Meistertitel, ein Jahr zuvor triumphierte es am «Eidgenössischen» . «Wenn nichts dazwischenkommt, werden wir am nächsten Wochenende wieder nach Limpach kommen und die Wäseli-Spiele besuchen», sagen Hansueli und Beat Schindler. Und hoffen, dass in Vechigen ein weiterer Erfolg gefeiert werden kann.