Dorfmäritplatz Bolligen: Die Benutzer sollen bezahlen
Ärger bei den Bewohnern am Dorfplatz in Bolligen: Sie unterhalten den Platz, auf dem immer mittwochs Markt ist. Nun möchten die Eigentümer Geld für ihre Dienstleistung. Seit August warten sie auf eine Antwort der Gemeinde.
Sandra Rutschi, Berner Zeitung BZ
Er könne nicht gut warten, sagt Bruno Maurer von sich selbst. Doch bereits seit Monaten wird die Geduld des Bolligers auf die Probe gestellt. Es geht um den Dorfplatz im Dorfmärit Bolligen. Seit Anfang Jahr haben die Stockwerkeigentümer der beiden Liegenschaften 9 und 10 im neuen Teil des Dorfmärits die Hausverwaltung selber an die Hand genommen. Zuvor wurden die Liegenschaften von einer Immobilienfirma verwaltet. Bruno Maurer ist der Vorsitzende des neuen Verwaltungsausschusses. Er vertritt die Besitzer der acht Eigentumswohnungen und der drei Geschäfte in den Liegenschaften 9 und 10.
Platz ist Privateigentum
Mit der Übernahme der Verwaltung stellten die Stockwerkeigentümer fest, dass der Dorfmäritplatz eigentlich ihnen gehört. Das heisst, sie sind für die Reinigung, die Schneeräumung, den Strom, das Wasser, den Unterhalt und für Reparaturen desselben verantwortlich. «Gemäss Verträgen müssten wir gemeinsam mit der Gemeinde Bolligen eine Benutzerordnung den Dorfplatz erstellen», sagt Maurer.
Da die Eigentümer für die Wartung des Platzes aufkommen müssen, fordern sie nun eine «angemessene Abgeltung der anfallenden Kosten». «Laut unseren Juristen geht die Nutzung des Platzes durch Vereine unter gesteigerten Gemeinbedarf, was entschädigungspflichtig ist», so Maurer. Zudem wollen die Eigentümer darüber entscheiden dürfen, wer welche Anlässe auf dem Dorfplatz durchführt. Unter anderem finden auf dem Platz regelmässig Anlässe für die Bolliger Bevölkerung statt – wie etwa der wöchentliche Lebensmittelmarkt des Frauenvereins.
Seit März verhandeln die Stockwerkeigentümer nun mit der Gemeinde. Im April liessen sie den Behörden eine mögliche Benutzerordnung zukommen. Ihr damaliger Vorschlag: Die Gemeinde bezahlt 4000 Franken pro Jahr als Entgelt. Davon würden 3000 Franken für laufende Kosten investiert und 1000 Franken in einen Erneuerungsfonds für allfällige Reparaturen fliessen. Der Gemeinderat lehnte diese Benutzerordnung ab.
Warten auf die Gemeinde
Die Stockwerkeigentümer arbeiteten daraufhin einen zweiten Vorschlag für eine Benutzerordnung aus. Dieser sieht vor, von den Platzbenutzern einen Tarif zu verlangen. 30 Franken sollen sie für einen Märitstand bezahlen müssen. Wer den ganzen Platz einen halben Tag mietet, soll 60, wer ihn einen ganzen Tag beansprucht, 100 Franken bezahlen. Seit dem 20.August liegt dieser Vorschlag nun bei der Gemeinde. Eine Antwort haben Maurer und seine Nachbarn bisher noch nicht erhalten.
«Wir wollten keinen pauschalen Beitrag an die Benutzung des Dorfplatzes geben, sondern konkrete Leistungen unterstützen», sagt Gemeindepräsident Rudolf Burger (Bolligen Parteilos). Deshalb habe der Gemeinderat die erste Version der Benutzerordnung abgelehnt. Das Gremium könne sich aber durchaus vorstellen, die Kosten für einzelne Veranstaltungen auf dem Platz zu übernehmen. Am Montagabend werde der Rat an seiner üblichen Sitzung das Thema zum dritten Mal diskutieren. Mit einer Antwort sei so lange zugewartet worden, weil der Gemeinderat zuerst mit allen Beteiligten habe reden wollen.
«Lösung bis Ende Jahr»
Bruno Maurers Geduld neigt sich dem Ende zu. «Ich erwarte von der Gemeinde, dass noch dieses Jahr eine Regelung für den Dorfplatz getroffen werden kann», sagt er. Falls nicht, wolle er aus der Arbeitsgruppe austreten, die dafür sorgen will, den Dorfmärit zu beleben (siehe unten). «Wir befürworten zwar Anlässe wie den Lebensmittel- oder den Weihnachtsmarkt», sagt Maurer. «Doch wenn es so weit kommt, dass ich aus der Arbeitsgruppe austreten muss, wird der Dorfplatz wohl nicht mehr so einfach zugänglich sein.» Vielleicht, so räumt er ein, sei der Platz dann mittwochs, wenn der Frauenverein auffahre, bereits von Veranstaltern besetzt, die für ihre Aktivitäten eine Entschädigung bezahlen.
Mehr Anlässe: Kein Theater vorgesehen
Ein Legislaturziel des Bolliger Gemeinderates ist es, den Dorfmärit zu beleben. In einer Arbeitsgruppe müssen viele Interessen unter einen Hut gebracht werden. Stockwerkeigentümer, Ladenbesitzer und die Gemeinde wollen mitreden. Bruno Maurer von der Stockwerkeigentümergemeinschaft Dorfmärit 9 und 10 etwa betont: «Wir können gut leben mit den bisherigen Anlässen und sind bereit, über weitere Aktivitäten zu diskutieren – solange sie den Tag hindurch stattfinden.» Anlässe bis in den späten Abend, wie sie etwa auf dem Worber Bärenplatz mit dem Theater im Sommer stattgefunden haben, kämen aber nicht in Frage. Gemeindepräsident Rudolf Burger (Bolligen Parteilos) ist auch der Meinung, dass solche Anlässe nicht auf den Dorfplatz gehören. «Dazu haben wir das Reberhaus», sagt er. Im Gespräch seien mehr Anlässe, die tagsüber stattfinden. So etwa ein Markt jeweils am Samstag. Heute findet mittwochs der Markt des Frauenvereins statt.
Platz ist Privateigentum
Mit der Übernahme der Verwaltung stellten die Stockwerkeigentümer fest, dass der Dorfmäritplatz eigentlich ihnen gehört. Das heisst, sie sind für die Reinigung, die Schneeräumung, den Strom, das Wasser, den Unterhalt und für Reparaturen desselben verantwortlich. «Gemäss Verträgen müssten wir gemeinsam mit der Gemeinde Bolligen eine Benutzerordnung den Dorfplatz erstellen», sagt Maurer.
Da die Eigentümer für die Wartung des Platzes aufkommen müssen, fordern sie nun eine «angemessene Abgeltung der anfallenden Kosten». «Laut unseren Juristen geht die Nutzung des Platzes durch Vereine unter gesteigerten Gemeinbedarf, was entschädigungspflichtig ist», so Maurer. Zudem wollen die Eigentümer darüber entscheiden dürfen, wer welche Anlässe auf dem Dorfplatz durchführt. Unter anderem finden auf dem Platz regelmässig Anlässe für die Bolliger Bevölkerung statt – wie etwa der wöchentliche Lebensmittelmarkt des Frauenvereins.
Seit März verhandeln die Stockwerkeigentümer nun mit der Gemeinde. Im April liessen sie den Behörden eine mögliche Benutzerordnung zukommen. Ihr damaliger Vorschlag: Die Gemeinde bezahlt 4000 Franken pro Jahr als Entgelt. Davon würden 3000 Franken für laufende Kosten investiert und 1000 Franken in einen Erneuerungsfonds für allfällige Reparaturen fliessen. Der Gemeinderat lehnte diese Benutzerordnung ab.
Warten auf die Gemeinde
Die Stockwerkeigentümer arbeiteten daraufhin einen zweiten Vorschlag für eine Benutzerordnung aus. Dieser sieht vor, von den Platzbenutzern einen Tarif zu verlangen. 30 Franken sollen sie für einen Märitstand bezahlen müssen. Wer den ganzen Platz einen halben Tag mietet, soll 60, wer ihn einen ganzen Tag beansprucht, 100 Franken bezahlen. Seit dem 20.August liegt dieser Vorschlag nun bei der Gemeinde. Eine Antwort haben Maurer und seine Nachbarn bisher noch nicht erhalten.
«Wir wollten keinen pauschalen Beitrag an die Benutzung des Dorfplatzes geben, sondern konkrete Leistungen unterstützen», sagt Gemeindepräsident Rudolf Burger (Bolligen Parteilos). Deshalb habe der Gemeinderat die erste Version der Benutzerordnung abgelehnt. Das Gremium könne sich aber durchaus vorstellen, die Kosten für einzelne Veranstaltungen auf dem Platz zu übernehmen. Am Montagabend werde der Rat an seiner üblichen Sitzung das Thema zum dritten Mal diskutieren. Mit einer Antwort sei so lange zugewartet worden, weil der Gemeinderat zuerst mit allen Beteiligten habe reden wollen.
«Lösung bis Ende Jahr»
Bruno Maurers Geduld neigt sich dem Ende zu. «Ich erwarte von der Gemeinde, dass noch dieses Jahr eine Regelung für den Dorfplatz getroffen werden kann», sagt er. Falls nicht, wolle er aus der Arbeitsgruppe austreten, die dafür sorgen will, den Dorfmärit zu beleben (siehe unten). «Wir befürworten zwar Anlässe wie den Lebensmittel- oder den Weihnachtsmarkt», sagt Maurer. «Doch wenn es so weit kommt, dass ich aus der Arbeitsgruppe austreten muss, wird der Dorfplatz wohl nicht mehr so einfach zugänglich sein.» Vielleicht, so räumt er ein, sei der Platz dann mittwochs, wenn der Frauenverein auffahre, bereits von Veranstaltern besetzt, die für ihre Aktivitäten eine Entschädigung bezahlen.
Mehr Anlässe: Kein Theater vorgesehen
Ein Legislaturziel des Bolliger Gemeinderates ist es, den Dorfmärit zu beleben. In einer Arbeitsgruppe müssen viele Interessen unter einen Hut gebracht werden. Stockwerkeigentümer, Ladenbesitzer und die Gemeinde wollen mitreden. Bruno Maurer von der Stockwerkeigentümergemeinschaft Dorfmärit 9 und 10 etwa betont: «Wir können gut leben mit den bisherigen Anlässen und sind bereit, über weitere Aktivitäten zu diskutieren – solange sie den Tag hindurch stattfinden.» Anlässe bis in den späten Abend, wie sie etwa auf dem Worber Bärenplatz mit dem Theater im Sommer stattgefunden haben, kämen aber nicht in Frage. Gemeindepräsident Rudolf Burger (Bolligen Parteilos) ist auch der Meinung, dass solche Anlässe nicht auf den Dorfplatz gehören. «Dazu haben wir das Reberhaus», sagt er. Im Gespräch seien mehr Anlässe, die tagsüber stattfinden. So etwa ein Markt jeweils am Samstag. Heute findet mittwochs der Markt des Frauenvereins statt.