Der Gotthelfverein wird 100-jährig - Erziehungsverein wurde Hilfswerk
Vor hundert Jahren wurde die Gotthelf-Stiftung des Amtes Konolfingen gegründet. In dieser Zeit hat ein Umdenken in der Haltung gegenüber den unterstützten Kindern stattgefunden; sprach man früher von einem «Erziehungsverein», so versteht man sich heute als Hilfswerk für Kinder und Jugendliche.
Die Einstellung hat sich gewandelt
Der Gotthelfverein Region Konolfingen unterstützt heute Kinder aus den 29 Gemeinden des bisherigen Amtsbezirks Konolfingen. Dies geschieht bis zum Schulaustritt und nur wenn die Eltern nicht bereits von der Fürsorge ihrer Gemeinde Hilfe erhalten. In besonderen Fällen kann die Hilfe auch bis zum Ende der Lehrzeit ausgedehnt werden. Beitragsberechtigt sind Kinder und Jugendliche aus Familien in finanzieller Not. Die Hilfe wird in Form von Geldbeträgen ausgerichtet, in der Regel maximal 1000 Franken pro Kind und Jahr. Das Geld ist ausschliesslich für die persönlichen Bedürfnisse der Kinder zu verwenden: Kleider, Schuhe, Bücher, Beiträge an Ausbildungskosten, Schullager, Musikunterricht und ähnliches. In weitläufigen Gemeinden werden auch die Beiträge der Eltern an die Tagesschule oder an den Schulbus übernommen.
Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer
In der Regel werden die Gesuche für eine finanzielle Unterstützung von Gemeinden, Fürsorgestellen, Pfarr-ämtern oder Lehrern eingereicht. Nach Feststellung der Bedürftigkeit setzt der Vorstand die Unterstützungsbeiträge fest und schliesst mit den Eltern oder den Erziehungsberechtigten einen Vertrag ab. Jedem unterstützten Kind wird eine Gotte (oder ein Götti) zugeteilt, die es begleitet, regelmässig besucht und die vereinbarten Leistungen ausrichtet. Die Göttileute arbeiten, wie alle Mitarbeitenden des Gotthelfvereins, ehrenamtlich. Die finanziellen Mittel aus Sammlungen, Beiträgen von Gemeinden und Kirchgemeinden sowie Spenden von Gönnern kommen also vollumfänglich den Kindern der Region zu Gute. Präsident Christoph Wyss erklärt: «Wir übernehmen nicht die Aufgaben der öffentlichen Fürsorge, sondern unterstützen diejenigen Kinder, die sozusagen durch die Maschen der Fürsorgeeinrichtungen fallen. So konnten wir im Jahr 2008 29 Kinder mit insgesamt 26’430 Franken unterstützen.»
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