Budget - Bolligen knapp in den schwarzen Zahlen
Die Gemeinde Bolligen will mehr Geld von den Hausbesitzern einziehen. Die Liegenschaftssteuer soll angehoben werden.
Auf das laufende Jahr stieg in Bolligen bereits die allgemeine Steueranlage von 1,50 auf 1,60 Einheiten – um den Haushalt ins Gleichgewicht zu bringen. Nun sieht das Budget 2017 eine Erhöhung der Liegenschaftssteuer von 1,0 Promille auf 1,2 Promille vor. Ein Beispiel: Bei einer Liegenschaft mit einem amtlichen Wert von 750 000 Franken müsste der Besitzer neu nicht mehr 750 Franken, sondern 900 Franken im Jahr bezahlen. Insgesamt bringt die Erhöhung knapp 240 000 Franken zusätzlich in die Kasse.
Mit dieser Massnahme und grossen Sparbemühungen gelinge es, im nächsten Jahr einen Ertragsüberschuss von 154 000 Franken zu erzielen, teilt der Gemeinderat in der Botschaft zur Gemeindeversammlung vom 13. Dezember mit. Gemäss Budget liegt der Aufwand im nächsten Jahr bei 29,3 Millionen Franken. Um den Schuldenbestand zu reduzieren, seien in Zukunft positive Rechnungsergebnisse nötig, sagte Gemeinderat Walter Wiedmer (FDP), der dem Ressort Finanzen vorsteht. «Dies wird eher möglich sein, wenn der Baurechtszins für das Areal an der Flugbrunnenstrasse fliesst.» (Artikel unten.)
Weitere Investitionen geplant
Die finanzielle Lage von Bolligen bleibt angespannt. Vor allem die Schulden sind wegen der Investitionen und der Sanierung der Pensionskasse PVS B-I-O sehr hoch. Ende 2016 werden sie 25 Millionen Franken betragen, Ende des nächsten Jahres werden sie voraussichtlich sogar auf 27,5 Millionen Franken ansteigen. Auf die Gemeinde kommen weitere Investitionen zu, so zum Beispiel der Neubau einer Musikschule beim Oberstufenzentrum Eisengasse für rund 4,5 Millionen Franken.
Einen kleinen Trost gibt es bei den Gebühren. Bei der Spezialfinanzierung Wasser kommt es zur Auflösung einer hohen Rückstellung, bedingt durch das neue Rechnungslegungsmodell HRM 2. Der Sachverhalt ist komplex, unter dem Strich wird aber die Rechnung der Spezialfinanzierung um fast eine halbe Million Franken verbessert. Da die Rechnung nach dem Wegzug von Coca-Cola, dem grössten Wasserverbraucher, defizitär wäre, hat dies keine Senkung der Gebühren zur Folge. Die Wasserpreise bleiben aber auf dem derzeitigen Stand.